Staatsarchiv Wallis

Über Thomas Wolf vom Blog der Archive im Kreis Siegen-Wittgenstein
auf Archivalia wurde ich aufmerksam auf eine wirklich nette Selbstdarstellung eines Archivs auf you tube. Das Staatsarchiv Wallis hat nicht nur eine informative Internetseite sondern auch eine witzige und interessante 7-teilige Serie gedreht mit Informationen über das Archiv. Rahmenhandlung ist die Suche des Archivas (der mit einem gewissen Fantomas verwandt sein muss) nach dem Schatz der Familie Supersaxo.   Die bis zu 8 min. langen kleinen Filme behandeln Themen wie allgemeine Präsentation des Staatsarchivs Wallis, Tätigkeiten des Archivs, Einsichtnahme und Erschliessung des Archivbestandes, Forscher und Genealogen und sind durch den generellen Einblick in die Arbeit eines Archivs auch überregional interessant.

Als Beispiel hier die letzte Folge über Genealogen, alle Folgen finden sie auf der Seite des Archivs. 

Historische Stadtpläne

Am 12. Dezember wurde in Koszalin/Köslin eine Ausstellung über historische Stadtpläne aus der Region eröffnet, das Material wurde vom Staatsarchiv Köslin bereitgestellt. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert, im März 2013 soll sie weiterziehen nach Stolp, Neustettin, Körlin und Stettin. Mehr Informationen und zahlreiche Bilder auf der Seite des Staatsarchivs.

Erfreulicherweise veröffentlicht die Zeitung Glos Pomorza auf ihrer Internetseite die hochauflösenden Scans der Pläne als pdf-Dateien, bisher liegen Pläne aus folgenden Städten vor:

Baldenburg 1810 gezeichnet http://pliki.gk24.pl/pdf/bialy-bor.pdf

Belgard 1907 gedruckt http://pliki.gk24.pl/pdf/bialogard.pdf

Bublitz 1920 gezeichnet http://pliki.gk24.pl/pdf/bobolice.pdf

Bütow 1906 gezeichnet http://pliki.gk24.pl/pdf/Bytow.pdf 350 MB

Neustettin 1935 gedruckt http://pliki.gk24.pl/pdf/szczecinek.pdf

Rügenwalde 1920 gedruckt http://pliki.gk24.pl/pdf/darlowo.pdf

Köslin 1934 gedruckt http://pliki.gk24.pl/pdf/koszalin.pdf 550 MB

Köslin, 1934 gedruckt (wie oben, schlechtere Auflösung) http://pliki.gk24.pl/pdf/koszalin1.pdf

Kolberg, 1938 gedruckt http://pliki.gk24.pl/pdf/kolobrzeg.pdf

Leba 1922 gezeichnet http://pliki.gk24.pl/pdf/leba.pdf

Schivelbein 1935 gezeichnet, http://pliki.gk24.pl/pdf/swidwin.pdf

Schlawe, Pharus-plan 1935 http://pliki.gk24.pl/pdf/slawno.pdf

Schlochau 1950 gezeichnet http://pliki.gk24.pl/pdf/czluchow.pdf

Stolp 1947 gezeichnet http://pliki.gk24.pl/pdf/slupsk.pdf

Zanow 1942 gezeichnet http://pliki.gk24.pl/pdf/sianow.pdf

 

Die Pläne sind zwischen 1,5 und 300 MB(Bütow) bzw. 550 MB (Köslin 1933) groß, richten Sie sich also bei schlechter Internetverbindung auf lange Ladezeiten ein. Die Auflösung ist aber sehr gut und man kann vor allem auf den gezeichneten Plänen viele Einzelheiten entdecken.

Weitere Pläne finden sie in unserer Linkliste unter dem Punkt Pommersche Landkarten

oder auf Pinterest – Pommersche Landkarten und Stadtpläne

Alte Musik aus Pommern

Das Ensemble Pandolfis Consort hat sich auf selten gespielte Werke von berühmten, aber auch zum Teil vergessenen Komponisten vorwiegend aus dem Barock spezialisiert. Im Dezember gab es in Wien ein Konzert unter dem Thema “Alte Musik aus Pommern” mit Werken von Philipp Dulichius, Paul Lutkemann, Johann Vierdanck, Johann G. Ebeling und Michael Rohde.  Hören Sie hier zwei Beispiele.

Video erscheint nicht? Alternative Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=vFlpF1ID3lM

Philipp Dulichius (1562-1631),  Motet Nr.18

Philipp Dulichius, 1562 in Chemnitz geboren, trat im Jahr 1587 eine Stellung als Kantor am Fürstlichen Pädagogium in Stettin an. Er war für die Kirchenmusik in der Stettiner Marienkirche, die musikalische Ausbildung der Gymnasiasten und die Musik am Hof der pommerschen Herzöge zuständig. Nach 43 Dienstjahren legte er Ende 1630 sein Amt nieder.
Philipp Dulichius hat 232 kunstvolle und klangschöne Motetten komponiert, die zu seinen Lebzeiten europaweite Verbreitung gefunden hatten, heute aber auf eine Wiederbelebung warten. (mehr …)

Pommersche Weihnachtsbräuche und Christnachtssagen

Die Glocken von Vineta klangen herauf – Kein Fischer durfte dann über die Stadt fahren.

Vineta auf der Matrikelkarte von Koserow und Damerow, 1693, Quelle: Landesarchiv Greifswald, Rep.6a CIb 28

Im pommerschen Volk war seit altersher die Überlieferung weit verbreitet, bei der Geburt Christi habe ein Engel dem Hirten befohlen, die Menschen in jedem Jahr durch lautes Blasen mit riesigen Tuthörnern an die stille, heilige Nacht zu erinnern. In manchen Orten war es daher üblich, daß am Heiligen Abend der Gemeindehirt vor jeder Tür Halt machte, blies und dafür eine kleine Gabe sammelte. Dieser Brauch bestand in einigen Dörfern, so in Schönberg bei Stargard, noch bis in die letzte Zeit. In der kleinen Stadt Fiddichow an der Oder, südlich von Stettin, hatte sich noch bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts das große „Weihnachtstuten” erhalten. Meilenweit kamen dort aus der Umgebung die Gemeinde- und Gutsschäfer nach Fiddichow gewandert, auf dem Rücken die Tuthörner, eigenartig geformte, längliche Instrumente. Diese seltsame Schar der Schäfer sammelte sich in der Kirche von Fiddichow zur Christvesper. Nach dem Gottesdienst begann das Weihnachtstuten vor jedem Haus der kleinen Stadt. Man darf sich darunter keinen Ohrenschmaus, keine Engelschalmeien vorstellen. Wohl war diese „Musik” gut gemeint, aber nicht sehr wohltönend. Sie war, wie ein Zeitgenosse berichtet, „ohr- und herzzerreißend”! Nach beendetem Konzert trat der Stadtschäfer in das Haus, brachte einen kurzen Weihnachtswunsch vor und erhielt zum Dank ein Viergroschenstück, Kümmelbrot und Branntwein. (mehr …)

Neuerscheinungen

Der Information 61  der AG für pommersche Kirchengeschichte entnehmen wir diesen Hinweis auf drei Neuerscheinungen:

Greifswald 1951
Greifswald 1951 Bundesarchiv, Bild 183-11021-0006 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
1. Im Landeskirchlichen Archiv in Greifswald lagern zahlreiche Berichte von Pfarrern der Kirchenprovinz Pommern, die über den Zusammenbruch 1945 und die Situation der einheimischen Bevölkerung in Hinterpommern und Stettin sowie der Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen in den Monaten und Jahren danach berichteten. Diese Briefe, in der Regel an das 1945 von Stettin nach Greifswald verlagerte Konsistorium gerichtet, bilden jetzt neben weiteren Berichten anderer Zeitzeugen die Grundlage für folgende Dokumentation:

Horst Rubbert, Willi Neuhoff, Peter Wessalowski, Horst Jeschke und Detlef Kirchner, Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945-1947 – Vertreibungslager in Stettin (= Stettiner Heft Nr. 19, hg. vom Historischen Arbeitskreis Stettin). – Lübeck: Historischer Arbeitskreis Stettin 2012. 117 S. mit zahlr. Abb. und teils farbigen Karten. Bezug über: Haus Stettin, Hüxterdamm 18A, 23552 Lübeck, Tel. 0451-796742, E-Post:  Detlef Kirchner (mehr …)

Findbuchkartei aus Stralsund online

Bei familysearch.org gibt es neu seit dem 6.12.2012 die Verfilmung der Findkartei aus dem Stadtarchiv Stralsund. Es handelt sich um über 450 000 Bilder von den dort vorhandenen Karteikarten, aufgeteilt nach Daten aus Stralsund gesamt, Beerdigungen in der Klosterkirche St. Johannis und Daten aus Voigdehagen (jetzt ein Stadtteil von Stralsund, früher Mutterkirche der Stralsunder Pfarrkirchen.
Die Karteikarten enthalten die wichtigsten Angaben (Ehen, Geburten, Verstorbene) und den Verweis zum Originaleintrag im Kirchenbuch. Die Daten stammen aus den Jahren 1600 – 1900, in der Beschreibung der Daten wird die Zahl 1945 angegeben.

Karteikarte der Geburt von "Konrektor" Wilhelm Leopold Freese
Karteikarte der Geburt von Konrektor Wilhelm Leopold Freese

Bildquelle: Germany, Prussia, Pomerania, Stralsund, Church Book Indexes, 1600-1900″, Stralsund (Alle Pfarreien), Geburten, Franck, Adolf Carl Johann Friedrich, Bild 1220 bei  Familysearch.org     (mehr …)

Keine frohen Vorweihnachtsnachrichten aus Stralsund

Bei uns im Rheinland versinkt gerade alles im Schnee und es müsste eigentlich weihnachtliche Stimmung aufkommen. Leider tragen die Informationen aus Stralsund nicht dazu bei.

Kulturhistorisches Museum Stralsund
Kulturhistorisches Museum Stralsund, frühere Räume des Gymnasiums, Quelle Klugschnacker auf wikimedia.commons
CC-BY-SA

Die Stadt Stralsund hat gestern nach einer 5:3 Abstimmung beschlossen, die Leiterin des Stadtarchivs, Regina Nehmzow, fristlos zu kündigen. Begründet wurde diese Entscheidung nicht mit dem bekannt geworden Verkauf von ca. 6000 Büchern, der die ganze Lawine – Rettet die Archivbibliothek– erst in Gang brachte, sondern mit schon vorher stattgefunden Verkäufen, z.B. von 1000 Büchern für 20 000 Euro im März des Jahres.
Frau Nehmzow konnte sich jetzt erstmals zu den Vorwürfen öffentlich äußern, da hatte man ja schon lange drauf gewartet. Laut Ostseezeitung vom 7.12. 2012:

Nach OZ-Informationen hatte Archivleiterin Regina Nehmzow, die mit Rechtsbeistand erschienen war, erstmals Gelegenheit, vor Stadtvertretern Stellung zu nehmen. Wie sie erklärte, hätte das Archiv bereits seit den 90er-Jahren um mehr Geld für die Pflege der historischen Bestände gebettelt. Man sei damit aber immer wieder bei den Vorgesetzten abgeblitzt. So habe ihr Vorgänger, Dr. Hans-Joachim Hacker, schließlich als eine Art Verzweiflungsakt die Methode entwickelt, Dubletten zu verkaufen, um etwas Geld für die Restaurierung der wertvollen Bestände zu erhalten. Sie habe diese Praxis dann seit 2009 fortgeführt.
Die Gymnasialbibliothek, an der sich jetzt der ganze Skandal entzündete, sei immer mehr vergammelt. Deshalb habe man sich entschlossen, durch den Verkauf noch etwas Geld einzunehmen, bevor man einiges ganz wegschmeißen müsste.
Nach den Worten von Regina Nehmzow wusste der OB-Stellvertreter über die Praxis des Bücherverkaufs Bescheid. Dem widersprach Holger Albrecht jedoch energisch. (mehr …)