Ein Sommerurlaub in Pommern

Ein anonym bleibender Autor berichtet in der Zeitschrift
Die Grenzboten : Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst, Vol. 62 (1903), Erstes Vierteljahr., Seite 661-670 und  Seite 723 – 732 über einen Sommer, den er in Pommern bei Tante und Vettern verbracht hat.

Der Urlaub beginnt mit einem Badeaufenthalt in Heringsdorf im Hotel Lindemann (jetzt Pommerscher Hof) Seebrücke Heringsdorfund wird dann auf dem imaginären (?) Gut „Forksdorf“ fortgesetzt, das am Achterwasser liegt. Aus der geographischen Beschreibung der Lage erkennt man, dass das Anwesen wohl auf der Halbinsel Gnitz liegt. Vermutlich ist das Gutshaus  der Familie von Lepel in Neuendorf beschrieben.

Der junge Referendar berichtet durchaus kurzweilig und teils mit leisem Spott vom Leben auf dem Gut mit Entenjagd und Aufführung eines Theaterstückes  und dem anschließenden Badeaufenthalt in Heringsdorf mit der gesamten Familie und zeichnet so ein schönes Zeitbild aus Usedom am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Teil 1: Ein Sommerurlaub in Pommern

Teil 2 und Schluss: Ein Sommerurlaub in Pommern Schluß

Urmesstischblätter aus Hinterpommern

Messtischblatt ist eine in Deutschland mittlerweile veraltete Bezeichnung für die topografische Karte im Maßstab 1:25.000 (heutige Bezeichnung: TK 25)

Stolp

Urmesstischblatt – Ausschnitt Stolp

Ein Urmesstischblatt ist ein Messtischblatt aus der Preußischen Uraufnahme, eine Vermessung Preußens, die zwischen 1830 und 1865 vorgenommen wurde. Es entstand dabei das erste Messtischblatt, ein Kartenwerk im Maßstab 1 : 25.000 (4 cm = 1 km). Grundlage für die Gestaltung war das „Musterblatt für die topographischen Arbeiten des königlich preußischen Generalstabes“ vom 1. März 1818. Weiterlesen

Die Siebenbachmühlen bei Stettin

Mühlensagen aus Pommern

von Prof. Dr. A. Haas

Die Siebenbachmühlen bei Stettin

In der Wussower Forst nordwestlich von Stettin liegen die sogenannten Siebenbachmühlen, ein seit alter Zeit beliebter Ausflugsort der Stettiner. Ihren Namen hat die Ortschaft von den sieben Wassermühlen erhalten, die dort früher vom Wasser der klingenden Bäk getrieben wurden; jetzt ist der Mühlenbetrieb eingegangen. Die einzelnen Mühlen haben jede ihren besonderen Namen; doch rechnen manche zu den eigentlichen Siebenbachmühlen auch noch die eine oder andere der ehedem weiter unterhalb an der Klingenden Bäk gelegenen Mühlen hinzu, und infolgedessen sind die Namen der einzelnen sieben Mühlen nicht ganz feststehend. Bei Temme heißen Sie: Malzmühle, Kückenmühle, Kuckucksmühle, Sursacksmühle, Motgebermühle, Klappermühle und Obermühle; bei Berghaus heißen sie Klappmühle, Bergmühle, Muthgebermühle, Poplinen oder Popillon, jetzt gewöhnlich Papillonsmühle (im Jahre 155? Popplionmühle) Sauersacksmühle, Kuckucksmühle und Steinfurther Mühle. Von diesen Mühlen geht die folgende Sage um:

Die Mühlen 1693

Die Lage der Mühlen, Ausschnitt aus der schwedischen Matrikelkarte von 1693

 

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Der Elefant in Treptow an der Rega – Trzebiatów

Ein Leser auf Facebook wies uns auf einen Artikel in der Ostseezeitung über eine Elefantenskulptur in Grevesmühlen hin, die damals (Der Elefant in Grevesmühlen wurde 2007 aufgestellt.) anlässlich einer geplanten Städtepartnerschaft mit Treptow an der Rega – Trzebiatów – errichtet wurde. Die OZ schreibt: „Wobei die Frage, was eine Kommune in Polen mit einem Elefanten zu tun hat, schon damals niemand so recht beantworten konnte.“

Lieber Redakteur, mit etwas Recherche hätte man das ganz schnell klären können . Weiterlesen

Das Osterwasser

Väm dat seer schmuck schall loaddä,
dei wasch sich man mit Osterwoaddä.
Doavon ward dat Gesicht so fien
als von ’ner Schönheitskönigin.

oder

Es ist von altersher bekannt,
doch fast nicht zu verstehn:
Wer sich mit Osterwasser wäscht,
der wird besonders schön!

Quelle

Und mit dem Osterwasser ist das so:

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Neujahrsbräuche

Der Lehrer Papenfuß aus Wusseken schreibt in der Ostpommerschen Heimat 1931 Nr. 50 über „Heimatliche Silvester- und Neujahrsbräuche“:

„Der Hausvater aber geht in der Neujahrsnacht in den Garten und bindet den Obstbäumen Strohseile um, hinter die er kleine Geldstücke oder Kuchenstücke steckt als Dank für die Ernte im alten Jahr und als Anreiz für die Bäume, im neuen Jahre reichlich zu tragen.

Das neue Jahr beginnt und mit ihm neue Arbeit. Wer nach dem Glauben der Alten im neuen Jahr als Erster mit einem Fuder Dung aufs Feld kam, der hatte eine gute Ernte zu erwarten. Durch die christliche Lehre ist der Jahresanfang ein Sonn- und Ruhetag geworden und das Dungfahren an diesem Tage ist daher nicht angebracht; aber der Landwirt will doch dem alten Glauben getreu die Anwartschaft auf eine gute Ernte haben und so wird als Ersatz für die Fuhre Dung ein Eimer Asche am Neujahrsmorgen in aller Frühe auf die Bleiche hinter dem Hause getragen. “

Navigationsschulen in Pommern

Wer Seeleute unter seinen Vorfahren hat, möchte sicherlich mehr über deren Ausbildung wissen. 1749 wurde die erste öffentliche Navigationsschule in Hamburg eröffnet. In Pommern gab es solche Lehranstalten in  Stettin – Grabow, Stralsund und Barth, aber wie man den nachfolgenden Listen entnehmen kann, gingen Pommern auch nach Danzig oder sogar Königsberg auf die Schule. Zudem gab es laut Brockhaus 1894 sieben Navigationsvorschulen (z.B. in Zingst, Stralsund, Stolpmünde, Swinemünde)

Stralsund Tribseer-Thor und Navigations-Schule

Geissler, Robert : Tribseer-Thor und Navigations-Schule Stralsund / N. d. Nat. gez. u. lith. v. Rob. Geissler. – Stralsund : Bremer, [1869?]. http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90031976 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/


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Der Dom zu Cammin

Camminer Dom

Camminer Dom

„Nach einem alten pommerschen Sprichwort sind die drei bedeutendsten Kirchen in Pommern: die Stargarder „Hohe“, die Kolberger „Weite“ und die Camminer „Schöne“ “ schreibt Rudolf Spuhrmann im Vorwort zu seinem Buch „Der Camminer Dom“, veröffentlicht 1911.

 

 

 

 

Camminer Dom

Camminer Dom

Wenn dazu Wikipedia vom “ einzigen in Pommern teilweise erhaltenen gotischen Kreuzgang“  berichtet und der Ort Cammin malerisch am Camminer Bodden liegt, lohnt es sich, den Strandurlaub für eine Besichtigung zu unterbrechen.

Vielleicht kann diese kleine Fotogalerie auch Sie zu einem Besuch anregen.

Der Kreuzgang

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