Theodor Fontane und der Pietismus in Pommern

Ein Beitrag von Dr. Hasso Prahl

Vor 200 Jahren, am 30. Dezember 1819, wurde Heinrich Theodor Fontane, besser bekannt als Theodor Fontane, in Neuruppin in der Mark Brandenburg geboren. Seit 1827 lebte er mit seinen Eltern in Swinemünde in Pommern. Er war ein deutscher Schriftsteller. Er gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des Realismus. Fontane starb am 20. September 1898 in Berlin.

Dieser Beitrag beschreibt, wie Fontane den Pietismus in Pommern nicht als Kirchenhistoriker, sondern als Schriftsteller gesehen hat.

Einleitend soll der Pietismus kurz erläutert werden. Er wird von „pietas“ (Gottesfurcht, Frömmigkeit) abgeleitet. Kritiker des Pietismus haben ihm auch spöttisch die Bedeutung „Frömmelei“ beigelegt. Jedenfalls ist er nach der Reformation die wichtigste Reformbewegung im evangelischen Christentum. Der Pietismus versteht sich theologisch als eine Besinnung auf Grundanliegen der Reformation. Sie wurden jedoch im Laufe der Zeit durch die Aufnahme anderer Traditionsstränge in verschiedener Weise umgeformt. Daher sollte man nicht vom Pietismus schlechthin sprechen, sondern ihn in jeder Zeit in seiner jeweiligen Ausdrucksform wahrnehmen. Vereinfachend kann zusammenfassend festgestellt werden: der Pietismus hat seit seiner Entstehung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts vom klassischen Pietismus der Barockzeit über den Spätpietismus des ausgehenden 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts, die Erweckungsbewegungen des 19. Jahrhunderts bis zur evangelikalen Bewegung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vielgestaltige Veränderungen aufzuweisen. Dazu zählt sowohl die Strömung, die zwar in der Amtskirche bleibt oder geduldet wird, als auch die kirchenkritische Strömung, die sich von der Amtskirche ablöst oder von ihr als Separatismus empfunden und daher aus ihr ausgeschlossen wird. Weiterlesen

Neues aus dem Stettiner Staatsarchiv

Das Staatsarchiv Stettin hat kürzlich einen weiteren für die Genealogie wichtigen Bestand online gestellt.

Dieser Bestand mit dem Titel „Manuskripte und Nachlässe“ (alte Signatur Rep. 38f; neue Signatur 65/16/0) ist näher erläutert in:

Gazinski, R. (2004). Staatsarchiv Stettin: Wegweiser durch die Bestände bis zum Jahr 1945. München: Oldenbourg.

https://www.bkge.de/archiv-stettin.php?register=562

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Koordination Indexierung

Seit dem Jahr 2015 werden in einer Kooperation mit dem polnischen Verein „ZTG POMERANIA“ umfangreiche Indexierungsarbeiten von Personenstandsregistern und Kirchenbüchern aus dem Staatsarchiv Köslin und dessen Außenstelle Stolp erstellt [siehe dazu https://blog.pommerscher-greif.de/indexierung]. Während der nun bereits 3 Jahre andauernden Laufzeit des Projektes, wurden bereits eine Vielzahl von Indexierungsarbeiten abgeschlossen und die Ergebnisse der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


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100 Jahre Kriegsende 1914 – 1918

Gefallene Soldaten und Denkmäler im Kreis Naugard in Hinterpommern

Collage unter Verwendung von „Feldpostkarte von Wilhelm Klug 1914“ 

In diesen Tagen wird vielerorts an das Ende des Ersten Weltkrieges erinnert, das am 11. November vor genau 100 Jahre besiegelt wurde. Das Erinnern ist gerade in politisch unruhigen Zeiten wichtig, zeigt es doch, wie Millionen von Menschen umsonst auf den Schlachtfeldern Europas verbluteten. Die Denkmäler, die man für die getöteten Soldaten im Zuge eines wieder aufblühenden Nationalismus oder mit der Zielsetzung der Heroisierung mehrheitlich in den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts errichtete, scheinen heute aber nicht mehr in eine Zeit zu passen, die im eigenen Land nur noch Frieden kennt.  Zudem kommt hinzu, dass sich an die Namen derer, die auf den Denkmälern stehen, fast niemand mehr erinnert. Weiterlesen

Auskünfte beim Standesamt und beim Meldeamt

Der folgende Text wurde von Michael Musch am 22.5.2018 in der Mailingliste des Vereins für Computergenealogie veröffentlicht. Wir danke für seine Bereitschaft, den Text auch hier zu veröffentlichen.

Auskünfte beim Standesamt und beim Meldeamt

Für die Familienforschung sind Auskünfte sowohl des Standesamts als auch
des Einwohnermeldeamtes oftmals eine wesentliche Quelle, die
insbesondere aktuellere Jahrzehnte betreffen. Hinsichtlich der
Auskunftsmöglichkeiten und Auskunftspflichten der Behörden ist zwischen
Personenstandsdaten (Auskunft beim Standesamt) und Meldedaten (Auskunft
beim Einwohnermeldeamt) zu unterscheiden. Neben der Auskunft besteht
insoweit i.Ü. auch ein Einsichtsrecht.

Standesamt in Binz /Rügen

Standesamt in Binz /Rügen im ehemaligen Rettungsturm von Ulrich Müther

Personenstandsdaten

Personenstandsdaten beinhalten insbesondere: Weiterlesen

Trinity Lutheran Church in Milwaukee-Wisconsin

Am 16. Mai 2018 vernichtete ein Großbrand eines der bedeutendsten historischen Gebäude in der Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaates Wisconsin (siehe http://fox6now.com/2018/05/16/massive-fire-causes-17m-damage-to-trinity-lutheran-church-in-downtown-milwaukee/ Zugang leider wegen DSGVO gesperrt.)  https://eu.jsonline.com/story/news/2018/05/18/trinity-church-fire-congregation-gather-sunday-matc-worship/622438002/

und https://eu.jsonline.com/story/news/local/milwaukee/2018/05/18/trinity-church-lost-priceless-and-irreplaceable-pipe-organ-fire/623398002/

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Auch die Kleinstadt hat ein Nachtleben

„Stolper Jungchen“ und Stolper Mädel

Reise nach Pommern / Auch die Kleinstadt hat ein Nachtleben
Das Lessing-Lyzeum und die Käsefabrik / „Es ist ein Skandal ‘

Stolp – Am Bahntor

.,Ja,“ sagte die pommersche Gutsherrin zu mir — sie war enorm tüchtig und reichlich spitz — „gegen Ihr Berlin können wir nicht an. Das zieht mit seinen Kinos, Bars und der so verschwenderisch bemessenen Arbeitslosenunterstützung unsere jungen Leute an wie der Honig die Fliegen, die Mädels übrigens noch mehr als die Burschen. Denken Sie, es will noch eine Magd werden? Lieber gehen sie als Dienstmädchen nach Berlin. Nicht mal in unsere pommerschen Städte wollen sie. Freilich, wir können ihnen das nicht bieten, wie Sie. Bei uns ist es langweilig, aber gesund. Der zersetzende Einfluss der Grossstadt . . . noch nicht in unsere ländliche Einsamkeit gedrungen . . . unverdorbener Instinkt wehrt sich . . . Festhalten am guten Alten . . Weiterlesen

Zeitschrift „POMMERN“ – es geht voran!

Am 6. März 2018 konnte durch die fleißige Arbeit der Redaktion das Heft 4/2018 an die Druckerei übergeben werden. Es ist damit zu rechnen, dass das Heft Ende März fertiggestellt ist und an die Abonnenten verschickt werden kann.

Damit hat die Zeitschrift „POMMERN“ mit Unterstützung des Staatsekretärs für Vorpommern, Herrn Dahlemann,  ihre „Bringeschuld“ gegenüber den Abonnenten erfüllt.

Titelseite Zeitschrift POMMERN 4/2017

Titelseite Zeitschrift POMMERN 4/2017

Wir möchten jedoch nochmals daran erinnern, dass mit der Lieferung dieses Heftes die Alt- Verträge mit dem bisherigen Herausgeber Pommerscher Zentralverband aufgrund dessen Insolvenz erlöschen und keine weiteren Hefte geliefert werden. Weiterlesen