buecher
Reicher Lesestoff rund um Pommern

Welches Buch würden Sie sich zu Weihnachten wünschen oder einem an Pommern Interessierten schenken? Diese Frage stellten wir an unsere Mitglieder und Besucher unsere Facebookseite. Eine erstaunliche Vielfalt von Büchern kam zusammen: Altbekanntes und Flammneues, Nachdenkliches und Unterhaltsames. Es dürfte eigentlich für jeden etwas Interessantes in diesem pommerschen Potpurri enthalten sein. Manche Bücher sind bereits vergriffen, in der Regel aber bei Antiquariaten gut zu finden. Also: Viel Spass beim Aussuchen und dann beim Lesen.

 Bildbände:

Usedom und Wollin
Zwei Schwesterinseln in der Pommerschen Bucht

Usedom und Wollin

von Erwin Rosenthal (Autor)
ISBN 978-3-944102-02-3
„ Die Schwesterinseln, die bis 1945 den Kreis Usedom-Wollin bildeten, werden erstmals seit acht Jahrzehnten wieder gemeinsam in einem Bildband dargestellt. Mit einfühlsamen, sachkundigen Texten und zahlreichen Fotos stellt der Autor, Prof. Dr. Erwin Rosenthal, die Kulturgeschichte und die touristischen Sehenswürdigkeiten der Inseln vor. Er spannt den Bogen von der Siedlungsgeschichte der Doppelinsel sowie der alten Herzogsstadt Cammin bis hin zur Geschichte und Gegenwart der Ostseebäder, von denen Misdroy, Swinemünde, Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin, Koserow und Zinnowitz die bekanntesten sind.“

Das alte Pommern. Leben und Arbeiten auf dem platten Land

Das alte Pommern

Im klassischen Agrarland Pommern lebten und arbeiteten noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts rund 60 Prozent der Bevölkerung auf dem Land. Schwere körperliche Arbeit, aber auch Feste und Bräuche im Rhythmus des Jahreslaufs prägten das Leben. In Zusammenarbeit mit dem Pommerschen Landesmuseum Greifswald ist dieser Bildband erschienen, der faszinierende Einblicke in den Alltag der Jahre 1900 bis 1945 gibt.
Dirk Schleinert (Leiter des Stadtarchivs Stralsund) und Heiko Wartenberg (Archivar am Pommerschen Landesmuseum Greifswald)
120 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, 80 s/w-Fotos, 24,5 x 32,5 cm, ISBN9783356013818

Erlebnisberichte:

Flucht und Vertreibung: Wolliner erinnern sich an ihre pommersche Heimat
Hans Dieter Borchardt, 2014

Flucht und Vertreibung

Erzählungen, 170 Seiten, Paperback
ISBN-10: 3869120878

Die Reise nach Pommern: Bericht aus einem verschwiegenen Land
von Christian Graf von Krockow (Autor), 1992
Mehrere Ausgaben antiquarisch erhältlich
„Ohne einseitigen Blick der Heimatvertriebenen, die häufig nur ihre Leidensperspektive gewahren und folglich eine Opfermentalität zur Schau stellen, ohne Ressentiments und Besitzansprüche wird hier an den deutschen Osten erinnert.“
aus der ausführlichen Rezension von Anna Pastuszka, Maria Curie-Skłodowska University, Lublin, Poland, 2009

Vom gleichen Autor erschien 1988:
Die Stunde der Frauen: Bericht aus Pommern 1944 bis 1947
die Geschichte seiner Schwester Libussa Fritz-Krockow
Besprechung in der ZEIT 12/88

Das Tagebuch der Maria Meinhof
von Renate Meinhof
Und am Ende kam der Krieg: Was geschah, als Soldaten der Roten Armee im April 1945 in das vorpommersche Dorf Ducherow einrückten. Die Aufzeichnungen der Maria Meinhof und die Spurensuche ihrer Enkelin Renate.
Das Dorf Ducherow – zehn Kilometer südlich von Anklam, 50 Kilometer nordwestlich von Stettin. Von 1931 bis 1951 hatten dort Ernst und Maria Meinhof die Pfarrstelle inne. Nachdem ihre sechs Söhne in den Krieg gezogen waren, begann Maria Meinhof im April 1945 Tagebuch zu führen, um für ihre Kinder aufzuschreiben, was im Haus und im Dorf geschah, während sie an der Front waren.
Besprechung in der Zeit 2005 

Bücher von Rebecca Lutter, die im Mai diesen Jahres leider verstarb:

  • Sommerwege unterm Schnee: Eine Kindheit in Pommern
  • Von hellen und von dunklen Tagen: Abschied von Pommern
  • Bernsteinwege; Erinnerungen an Mecklenburg

„In “Sommerwege unterm Schnee” wird unser altes Stolp noch einmal in ihren
Erinnerungen lebendig, “Bernsteinwege” erzaehlt von der Flucht, dem
schwierigen Neuanfang und von vielem anderen, was es fuer Erwachsene
und Kinder zu bewaeltigen gab.“

Pommern auf der Flucht
Pommern auf der Flucht

Pommern auf der Flucht. 1945 – Rettung über die Ostsee aus den Pommernhäfen
von Jürgen Kleindienst (Herausgeber), Heinz Schön (Autor). April 2013
ISBN-10: 3866141750

Das letzte Buch von Heinz Schön, dem unermüdlichen Chronisten des Gustloff-Unglücks, der 2013 verstarb. Es berichtet von der Rettung über die Ostsee aus den Pommernhäfen Rügenwalde, Stolpmünde, Kolberg, Stettin, Swinemünde, Greifswald, Stralsund und Saßnitz.

Geographisch nahe bei:
Ländliches Leben in der Uckermark. Geschichten von 1900 bis 1945
Hans H Sasse, Heimatarchiv / Brandenburg
128 Seiten, 100 Bilder (Schwarz-Weiß), Broschur, ISBN: 978-3-86680-232-2,
In diesem Band berichtet der Autor von Erlebnissen aus der Zeit von 1900 bis 1945 und gibt Einblicke in die facettenreiche Geschichte und den Alltag der auf dem Lande lebenden Menschen. Spannend schildert der Autor Begebenheiten aus seiner Kindheit und das oft harte Leben der damaligen Zeit mit Arbeitseinsätzen auf den Feldern oder in der Viehwirtschaft.

Derzeit wohl nur als ebook:
Fäden eines Teppichs: Spuren jüdischen Lebens in Pommern und der Welt
Von Wolfgang Wilhelmus
Prof. Dr. Wolfgang Wilhelmus berichtet über seine langjährige Forschung zur Geschichte der Juden in Pommern. Dazu gehören Dokumente aus der Korrespondenz mit Menschen, die sich vor der Vernichtung der europäischen Juden in die Emigration retten konnten und überlebten. Gleichzeitig erhellen Hinweise aus der regionalen jüdischen Geschichte Pommerns detailreich Hintergründe, Differenzen und besondere kulturelle Aspekte zum Schicksal der Verfolgten im nationalsozialistischen Deutschland.

“Von Ort zu Ort – eine Jugend in Pommern” von Maria Wellershoff
479 Seiten, ISBN-10: 3868004270
Kurzer Radiobericht
Ausführlicher Bericht im Spiegel 

Belletristik

Ein alter , von Büchern gestützter Glaube will wissen: Das irdische Paradies habe in Vorpommern gelegen.
Die Heiden von Kummerow
von Ehm Welk, Berlin, 1937

Gerhard Dallmann war  Pfarrer inTribsees und war bis zum Ruhestand 1991 Pfarrer in Greifswald-Wieck.
Gerhard Dallmann, Dornenzeit
Ein Hiddensee-Roman
430 Seiten, ISBN 978-89876-276-2
“Gerhard Dallmanns Roman entdeckt ein Stück fast vergessener pommerscher Historie, genauer gesagt, die von 1770 bis 1810 reichenden Jahre Hiddenseer Geschichte. Auf dem Grunde sorgfältiger Forschungen in Stralsunder und Greifswalder Archiven sowie verschiedener Kirchenbücher fügen sich in erstaunlicher Dichte die unterschiedlichsten Geschehnisse und Bilder jener Zeit zu einer beim Lesen zunehmend lebendiger werdenden Szene zusammen, die an innerer Spannung gewinnt, je inniger sich der Leser mit den die Handlung treibenden Personen bekannt macht.”

Gerhard Dallmann, Das Kahnweib
Roman,  470 Seiten, ISBN 978-3-89876-347-9
beschreibt das packende Schicksal der starken und gutherzigen Schifferfrau Berta Giese, geb. Looks, die von 1903 bis 1975 am Greifswalder Bodden lebte.

Der Wilde von den Sandwichinseln
Unterhaltsames über Dichter, Denker, Strategen und Haudegen in Mecklenburg und Vorpommern
Gunnar Müller-Waldeck
Edition Pommern, ISBN 978-3-939680-19-2

Christine Brückner: Die Poenichen-Trilogie
Jauche und Levkojen – Nirgendwo ist Poenichen – Die Quints
“Jauche und Levkojen” ist der Titel eines der erfolgreichsten Bücher der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Der Roman spielt auf einem Gutshof in Pommern. Heldin ist Maximiliane, eine patente Frau nicht ohne Neigung zur Literatur. Sie hat einen Funktionär der NSDAP geheiratet und erlebt, wohin seine Partei sie alle führt. Zuletzt muß Maximiliane mit ihren Kindern fliehen, weiß sich aber in den neuen Verhältnissen durchzusetzen.
Zusätzliche Bekanntheit erreichten die Bücher durch eine Fernsehadaption.

Christine Brückner, geb. Emde war die Tochter von Carl Emde, einem Pfarrer der bekennenden Kirche. 1940 , nach einem Bombeangriff auf Kassel, flieht sie mit der Mutter zum Onkel in Zuchow Kreis Dramburg. Das dortige Gutshaus, ein Bau von Martin Gropius für die Familie von Klitzing, erinnert in seinem Äußeren an die Schilderungen des Gutshofes in Poenichen im Roman. Ähnlich wie das Haus im fiktiven Poenichen hat auch dieses Gebäude den Krieg nicht überlebt.

Zuchow Kreis Dramburg
Das Gutshaus in Zuchow Kreis Dramburg Bildquelle: Herder Institut

 

In einem Brief an einen Freund beschreibt C. Brückner ihre eigene Fahrt nach Pommern in den 70er Jahren und wie sie das Gutshaus wiederfand:

 

Eine nie vergessene Geschichte
Jan Koneffke

Der Autor erhielt 2013 den Usedomer Literaturpreis, u.a. auch für dieses Buch.
Felix Kannmacher wächst mit drei Brüdern im Ostseestädtchen Freiwalde auf. Felix’ Vater, ein strenger Schulmeister, verehrt den Philosophen Immanuel Kant, die Mutter wird von wechselnden Stimmungen und bald auch von Wahnideen beherrscht.

›Eine nie vergessene Geschichte‹ entfaltet das Panorama vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Kriegsende und Flucht 1945. Jan Koneffke zeichnet das Bild einer untergegangenen Welt voller Menschen, die an der Geschichte Schaden nehmen – aber auch an ihren eigenen Vorstellungen. Wie sagte Postkutscher Weidemann immer schon: »Es kommt schlimmer, als es bereits ist.«

Eine nie vergessene Geschichte

Freienwalde ist in der Wirklichkeit Rügenwalde, und wer es kennt, erkennt Stadt und Umgebung wieder. Das ist kein Wunder, war doch der Großvater des Autors  in den 1930/40er Jahren Lehrer in Rügenwalde. Jan Koneffke ist der Sohn des Bildungstheoretikers Gernot Koneffke, *28. August 1927 in Lauenburg/Pommern. Schulbildung in Rügenwalde und Schlawe. Und Jan Koneffke selber erklärt seinen Familiennamen: Der Name Koneffke kommt aus dem Polnischen (oder Kaschubischen) und bedeutet soviel wie: Kannengießer
Rezension in der FAZ 2008
Lesenswert auch, wie Jan Koneffke über einen Besuch in Rügenwalde für eine Lesung berichtet.

 

Pommersches Schicksal – Das Leben des Musketiers Johann Christian Schmoeckel aus Rügenwalde
Reinhard Schmoeckel
Lindenbaum Verlag, 252 Seiten, Taschenbuch. ISBN-10: 3938176490
Die Biografie eines Mannes, der der Ur-Ur-Großvater des Autors dieses Buches war und der damals in Hinterpommern lebte (1753 – 1833). Außer einigen wenigen Daten und Angaben ist aus Urkunden nichts über diesen Mann bekannt. Daher musste der Biograf manches “erfinden”, allerdings mit der Erfahrung und der Darstellungskraft eines Schriftstellers, der sich in der Geschichte Deutschlands gut auskennt.
Zugleich eine ehrender Rückblick auf die Bauerngeschlechter, die ab dem Mittelalter Pommern über viele Jahrhunderte zu einer blühenden deutschen Landschaft gemacht haben, und darin auf alle “Schmoeckels, Schmökels, Schmekels” usw. (sie alle stammen von dort und waren einst verwandt).
Ein historischer “Roman”, der überraschend anschaulich die Lebensumstände und gesellschaftlichen Verhältnisse in Pommern vor 200 und mehr Jahren beschreibt, bei Bauern und Bürgern, Soldaten und “Zivilisten”.
Eine schöne Art der Familienforschung: echte Daten mit realistischer Fiktion um die Lebensumstände zu verbinden.

Die Maikäfer und der Krieg
von Burkhard Driest
ISBN-10: 3784432727
Driest, geb. 1939 in Stettin erzählt in teils drastischen Worten über seine Kindheit von 1939 bis 1945.
Lesung auf Video