Digitales IV

Erneut auf diesem Weg der Hinweis auf interessante neue Digitalisate in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg Vorpommern.

 

Ein interessantes Kapitel in der Geschichte von Stettin berichtet Georg Gaebel 1913: „Die Belagerung von Stettin im Jahre 1813
Seit 1806 war Stettin von napoleonischen Truppen besetzt. Ab dem März 1813 belagerten preußische Truppen die Stadt. Der völliger Mangel an Nahrungsmitteln führte schließlich zur Aufgabe der Besatzung. Die Kapitulationsurkunde wurde am 21. November 1813 unterzeichnet und am 5. Dezember 1813 übernahmen preußische Truppen die Festung Stettin.

 

Geschichte des Stettiner Feuerwehrwesens, im Besonderen die ersten 50 Jahre der Stettiner Berufsfeuerwehr 1863-1913
von Hermann Ruhstrat, 1913
nennt u.a. die Namen der Feuerwehroffiziere und listet die Großbrände in den Jahren 1863-1913 auf.

Eine Institution in Pommern war der Buchhändler und Verleger Léon Saunier.
100 Jahre Léon Sauniers Buchhandlung von Hermann Saran 1926
Mehr zu ihm und seiner Familie auch auf http://www.zessin-familien.com/lib/exe/fetch.php?media=fambr-1216-saunier.pdf

Wer sich für Einrichtungen der Fürsorge und Wohlfahrt für Kinder, Erwachsene und alte und Hinterbliebene interessiert, findet jede Menge Angaben im Wegweiser der Armendirektion Stettin 1910:
Wohltätigkeit und Wohlfahrtspflege in der Stadt Stettin

Digitales II

Neu digitalisiert:

Die Landeseinteilung Pommerns im Mittelalter und die Verwaltungseinteilung der Neuzeit

von Fritz Curschmann 1911, Begründer der historischen Geographie

mit vielen Angaben zu Namensänderungen der Orte und Zuständigkeitsveränderungen.

Die Karte zeigt das westliche Hinterpommern zu Beginn des 18. Jhdts

westliches Hinterpommern zu Beginn des 18. Jhdts

Der jüdische Mühlenbesitzer von Schivelbein

Ein Beitrag von Julia Henke

Der große Backsteinbau am Eingang der Schivelbeiner Innenstadt begrüßt heute wie vor 100 Jahren die Besucherinnen und Besucher der Stadt. Zur alten Schlossmühle gehört die Villa mit der griechischen Statue und der Aufschrift „1912“, die jedem bekannt sein dürfte, der einmal in Świdwin oder Schivelbein war.

Der Eigentümer von Mühle und Villa war Anfang des 20. Jahrhunderts Max Salomon. Weiterlesen

Heimatstuben in Schleswig-Holstein in 360°-Ansicht

Der Öffentlichkeit Einblick in Heimatstuben zu ermöglichen, das hat der Schleswig-Holsteinische Heimatbund sich im Jahr 2020 gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein zur Aufgabe gemacht. Seitdem werden Heimatstuben des Bundeslandes besucht, die Einrichtung gefilmt und in 360° Ansicht digitalisiert.

Am 3. August 2023 ist dieses Projekt nun online gegangen. Zur Zeit können Interessierte 16 Heimatstuben digital besuchen. Sie finden hier auch etliche Heimatstuben der Ostgebiete, z. B. Stettin, Stargard, Saatzig, Kallies, Köslin-Bublitz, Danzig.

Screenshot Heimatstuben – Haus Stettin. Mit dem Klick auf das Bild gelangen Sie direkt zur 360° Ansicht.

Neben einem Rundgang bieten die jeweiligen Seiten auch weitere Informationen zur Geschichte der jeweiligen Heimatstube mit weiterführenden Links.

Das Ergebnis der aufwändigen Arbeit kann sich sehen lassen. Wer bisher noch keine Heimatstube von innen gesehen hat – hier ist die erste Gelegenheit dazu.

Ein persönlicher Besuch vor Ort lohnt sich natürlich trotzdem, denn die meisten Exponate können hier aufgrund der Menge nicht gezeigt werden. Es warten viele weitere Schätze, vor allen Dingen solche, die sich in den Urkunden- und Dokumentensammlungen verbergen, darauf, entdeckt zu werden.

Zum Begriff „Heimatstube“ gibt es im Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg eine Erklärung.

Das Volkslied Burlala

Vor einiger Zeit erhielt ich eine Anfrage nach den Strophen des netten plattdeutschen Liedes Burlala, dass vielleicht auch einigen Lesern noch bekannt ist.

Hier die Informationen, die ich rund um das Lied finden konnte. Ich freue mich über Ergänzungen.

Das Lied Burlala ist auch als Pierlala oder Buerlala bekannt.

Das Lied Burlala hat seinen Ursprung im flämischen Volkslied „Pierlala“. Es ist vermutlich um 1700 entstanden und hat seinen Ursprung als flämisches Trutzlied gegen die Franzosen unter Ludwig XIV (1638-1715).

In deutschen Landen und damit auch in Pommern war das Lied als Burlala, dem Bauernjungen, seit ca. 1844 bekannt und gehörte zu den bekanntesten und schönsten plattdeutschen Volksliedern. Es wurde regelmäßig bei Volksliederabenden gesungen.

1933/34 wurden vom Pommerschen Volksliederarchiv Varianten des Burlala-Liedes gesammelt. Regionale mundartliche Abweichungen lassen sich hier gut vergleichen. Das die Schreibweise des gesprochenen Plattdeutschen selbst lokal nicht eindeutig ist, zeigt sich hier deutlich im Vergleich am Ort Stettin, der mehrmals vorkommt. Es gibt natürlich auch eine hochdeutsche Version des Textes.

Eine Interpretation des Liedtextes von Dr. Stefan von Mádey, Prag findet man im Zentralblatt für Psychoanalyse. Er vermutet hinter dem Burschen Burlala einen unsicheren, schwachen Charakter, der den Anschein machen möchte, Anderen überlegen zu sein.

Die Melodie des Liedes Burlala findet man in Volkslieder aus den beiden Mecklenburg mit Bildern und Weisen, herausgegeben von Johannes Gosseck und Friedrich Siems, Rostock, 1933, Lied Nr. 48, Digitalisat der Universität Rostock:

Und weil es doch wirklich eine schöne Melodie ist, zum Schluss noch eine Version des Burlala gesungen von Lale Andersen.

 

 

Alte Familiennamen auf dem Darß

Unserem Verein wurde vor kurzem eine Liste der alten Familiennamen auf dem Darß zur Verfügung gestellt.

Der Einsender, Herr Dieter von Groß, hat diese aus einer Serie von Zeitungsartikeln extrahiert und in ein sortiertes digitales Format gebracht.

Die Artikel wurden von seinem Großvater, Herrn Dr. Günther von Groß (* 1887, † 1963) im Jahr 1926 veröffentlicht, u.a. in „Unsere Heimat – Beilage zum Barther Tageblatt“ und der „Zeitschrift für Niedersächsische Familiengeschichte“. Er hat damals die Prerower Kirchenbücher durchforstet und eine Liste aller vorkommenden Familiennamen und dem Datum des erstmaligen Vorkommens erstellt. Die Kirchenbücher des Kirchspiels Prerow umfassen die folgenden Ortschaften, bzw. Gehöfte: Born, Wieck mit Bliesenrade, Ahrenshoop, Müggenburg, Sundische Wiese, Kirr, Oie, Pramort, Prerow und Zingst. Weiterlesen

Albrecht von Roon aus Pleushagen

Wenn im Kirchenbuch neben den Einträgen aus der eigenen Familie auch ein bekannter Name auftaucht, wird man neugierig. So ging es mir mit dem Taufeintrag von Albert von Roon 1803 im Kirchenbuch von Schulzenhagen, Kreis Köslin.

Wikipedia sagt zu ihm (er firmierte immer unter dem Vornamen Albrecht)  „war ein preußischer Generalfeldmarschall. Als Kriegsminister hatte er wesentlichen Anteil am Erfolg Preußens in den Deutschen Einigungskriegen. Er gehört zu den bedeutendsten Heeresreformern seiner Zeit.“…Im Jahr 1873 war er preußischer Ministerpräsident.

Geboren wurde er am 30. April 1803.

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