Die Familie Steffen in Reckow, Kreis Cammin

Ein Beitrag von Wolfgang Steffen

 

Seit dem Frühjahr 2019 beschäftige ich mich mit meinen Vorfahren und habe das große Glück, dass ich zwei Tanten habe, die 1940 und 1941 geboren wurden und mir viele Infos gegeben haben.

Mein Ur-Opa Franz Steffen (geb. 1852) war ab 1873 Lehrer in Reckow im Kreis Cammin. Es war wohl eine kleine Schule (evtl. nur mit einer Klasse vom 1. bis zum 8. Schuljahr). Laut Pommerndatenbank war er auch im Jahr 1902 noch Lehrer. Er starb im Jahr 1929.  Sein Nachfolger als Lehrer in Reckow war Herr Wilhelm Beyer.

Mein Opa Paul Steffen und meine Oma Marie Steffen, geb. Böttcher sind die Eltern von Kurt. Er war Einzelkind. Mein Opa ist 1892 in Reckow geboren. Meine Oma Marie ist 1900 in Tetzlaffshagen geboren. Mein Opa Paul war auf dem Gut in Reckow Statthalter oder Gutsverwalter. Weiterlesen

Die Schmiede von Hermann Räbiger in Stralsund

In der Fotosammlung aus der Militärzeit meines Großvaters Ewald Giese, der 1901 in Stralsund geboren worden war, befindet sich das folgende Foto der Schmiederei von Hermann Räbiger.

Auf der Rückseite: „Zur Erinnerung an meinen Oktober-Urlaub 1920“, links Ewald Giese

Rechts am Wagenrad der Jugendfreund meines Großvaters Hermann Räbiger. Weiterlesen

Indexierungsprojekt: Taufen im alten KB Labes (1647-1763)

Ein Beitrag von Dr. Bernd Rohwedder

 

Das älteste Kirchenbuch (KB) der Ortschaft Labes/Regenwalde gilt zurecht als „harte Nuss“ unter den Kirchenbüchern und ist aus diesem Grunde bislang nicht indexiert worden. Um die Hemmschwelle hierfür zu senken, habe ich mir im Pandemiejahr 2020 vorgenommen, die Initiative zu ergreifen und 25% aller darin verzeichneten Taufen zu indexieren. Mittlerweile habe ich die Hälfte meines Vorhabens erreicht. In diesem Aufsatz präsentiere ich die Ergebnisse meiner Arbeit in der Hoffnung, dank der nun enorm vereinfachten Ausgangssituation Mitstreiter zu gewinnen, um das Projekt beschleunigt voranzutreiben.

Einleitung

Eine Schachtel voller meist unsortierter und unbeschrifteter alter Fotos von der Familienseite meiner zu jenem Zeitpunkt bereits verstorbenen Großmutter Anna Fanny Emma Knüppel, geboren 1901 in Succow an der Ihna, Kreis Saatzig, weckte mein Interesse an ihrer Familiengeschichte. Wie ich im Laufe der Zeit entdeckte, war ich damit bei weitem nicht der erste Interessierte in ihrer durch und durch pommerschen Familie, so dass ich immer wieder auf bereits zusammengestellte und mit zahlreichen Anekdoten und Geschichten gespickte Stammbäume zurückgreifen konnte. Groß war meine Freude, als ich herausfand, dass die mir in Form von Fotokopien bekannten, teils bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden Originaldokumente noch intakt vorlagen und von meinem mir bis dahin unbekannten Mitstreiter, Dr. Hartmut Knüppel, verwaltet werden. Gemeinsam mit ihm ist zu einem späteren Zeitpunkt ein Blog-Beitrag zur Familienlinie Knüppel geplant. Weiterlesen

Update GreifX – 03.01.2023

Heute wurden knapp 18.000 neue Datensätze in die Personendatenbank GreifX eingespielt.

Das Update umfasst 7.031 Trauungen aus Kirchenbüchern aus den Kreisen Anklam, Cammin, Franzburg, Greifenhagen, Grimmen, Köslin, Pyritz, Regenwalde und Saatzig.

Weiterhin wurden 10.920 Taufen aus Kirchenbüchern aus den Kreisen Anklam, Greifenhagen, Köslin, Pyritz, Regenwalde und Saatzig ergänzt.

Die Daten aus dem Kreis Franzburg sind aus Quellen indexiert worden, die nicht online verfügbar sind. Weiterhin gibt es einige Indexierungen von Digitalisaten von Archion.

Erste Indexierungen von Kirchenbüchern aus dem Kreis Greifenhagen sind ergänzt worden. Diese Kirchenbücher wurden vor Kurzem auf der Internetseite von Chris DeWuske veröffentlicht.

Genauere Infos und Laufzeiten zu den letzten Aktualisierungen sind immer unter nachfolgendem Link einzusehen.
https://pommerscher-greif.de/letzte-aktualisierungen-greif-x.html

Zur Suche in der Personendatenbank:
https://pommerscher-greif.de/greif-index.html

Online-Ortsfamilienbücher, von der Wissenschaft entdeckt

Ein Beitrag von Christian Boose

 

Ortsfamilienbücher – eine exzellente Forschungsgrundlage für die Geschichts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
und
Das 1000. Online-OFB ist da!

Diese beiden Überschriften haben in kurzem Abstand die Mailinglisten und Blogs aufgerüttelt. Was geht da ab?! Jahrelang sitzen fleißige Kollegen und Kolleginnen in ihrem stillen Kämmerlein und tragen unermüdlich Daten und Fakten zusammen für eine Idee, die doch schon so alt ist und im Jahr 2000 durch das Internet einen ungeahnten Aufschwung erfuhr.  In einer Garage im Genealogie-Valley in Bremen (oder war es der Ratskeller…?) trafen sich Klaus-Peter Wessel,  Dr. Herbert Juling und eine Reihe weiterer namhafter Familienforscher, um die Familienforschung mit Hilfe von Datenverarbeitung und Computern auf ein neues Level zu heben. Dabei entstanden Projekte, die heute noch zum wichtigsten Bestand beim CompGen zählen, wie Grabsteine, Auswanderung, Passagierlisten und eben Online-Ortsfamilienbücher.

Der Erfolg der Online-Ortsfamilienbücher beflügelte das Projekt, die unbestreitbaren Vorteile der Online-Fassung gegenüber gedruckten Exemplaren und zig Millionen von Zugriffen in aller Welt veranlasste immer mehr Autoren, ihre Sammlungen in Form von Online-Ortsfamilienbüchern zu veröffentlichen. Weiterlesen

Sedina-Archiv 3/2022 erschienen

Mitglieder des Pommerschen Greif e. V. erhielten vor ein paar Tagen die Ausgabe 3/2022 unserer Vereinszeitschrift Sedina-Archiv. Interessierte können die Hefte auch im Abo erhalten, Infos dazu gibt es hier: Sedina-Archiv.

Die aktuelle Ausgabe informiert wieder über interessante Themen rund um Pommern!

Heft 3/2022
Sedina-Archiv vor 50 Jahren 337
U1
Martin Jäger Was soll mit meinen Daten passieren? 337
André Marten Ergebnis zur Abstimmung zur Vereinsbibliothek 341
Klaus-Dieter Kreplin Ein Verzeichnis der 1704 lebenden Stolper Kaufleute und Gewandschneider 342
Annette Bieger Die Lauenburger landwirtschaftliche Winterschule 345
Chris DeWuske My Pomerania 353
Danilo Beiersdorf Neues Projekt – Digitalisierung von Standesamtsunterlagen im Staatsarchiv Stettin 359
Mitgliederversammlung 2022 mit Einladung 360
Neue Mitglieder 363
Neuer Online-Mitgliederbereich 363
Buchbesprechungen: (Baltische Studien – Band 107, Krüger: Häuser und Familien in Demmin 1625 bis 1865) 363
Termine 364
Sonderangebot Sedina-Archiv 364
U1

 

„Auf in Richtung Sonnenuntergang“

1Wir lebten in Kuckelvitz, einem kleinen Dorf bei Trent auf der Insel Rügen. Wir, das waren meine beiden älteren Schwestern und meine Eltern und ich. Unsere Kate war schon sehr alt. Sie bestand aus einem langestrecken Schlafzimmer mit drei Betten, einem Zimmer, in dem wir wohnten und aßen und einer Küche, es gab einen großen porzellanbraunen Ofen, der vom Boden bis fast zur Decke reichte. In diesem Zimmer stand auch mein Bett. Nebenan, nur durch einen langen Flur getrennt, wohnte eine andere Familie. Insgesamt waren wir vier Familien im Haus. Ich kannte jeden Winkel in diesem kleinen Ort, manchmal durfte ich durch den Wald mit nach Trent zum Einkaufen gehen.

Als ich vier Jahre alt war, zog mein Großvater bei uns ein und auch eine Cousine, die nicht bei ihrem Stiefvater leben wollte. Damit wurde es ganz schön eng bei uns zuhause.

Ein Jahr später beschlossen meine Eltern, nach Amerika auszuwandern2., sie nannten es „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Jedenfalls war es wohl sehr weit weg, viel weiter weg als Trent. Sie hatten gehört, dass man hier leicht ein Vermögen machen konnte. Mein Großvater war ganz begeistert, er wollte unbedingt mitkommen und dieses Land kennenlernen. Meine Onkel versuchten ihn umzustimmen: „Du bist 65 Jahre alt und nicht bei bester Gesundheit. Bleibe hier, dieses ferne Land wird niemals dein Zuhause sein.“ Aber alles zureden half nichts, Großvater war nicht davon abzubringen. Weiterlesen

Von Pommern nach Elsaß-Lothringen: Ein Vorgänger des „Eisernen Gustav“ aus Tribsow

Ein Beitrag von Jürgen Diem

 

Unvergessen ist Gustav Knuth in der Rolle des Eisernen Gustav, in der er mit seiner Pferdekutsche von Berlin nach Paris fährt. Schon Jahre früher vollbrachte mein Urgroßvater Helmuth Haack aus Tribsow bei Cammin ein ähnliches Bravourstück, zusammen mit zwei Männern aus Brendemühl.

Und das kam so zustande. Es hatte nämlich der Sohn des Tribsower Gutsbesitzers um 1895 ein Anwesen in Elsaß-Lothringen übernommen. Ob durch Kauf oder Einheirat ist nicht mehr bekannt. Mein Urgroßvater sollte dort Gutsverwalter werden.

Um zu zeigen, was für Kerle sie sind, fuhren Helmuth und die beiden Männer mit Pferd und Wagen von Pommern über den Rhein. Sie schlossen eine Wette ab, in wie viel Tagen sie die Strecke bewältigten würden. Und die haben sie gewonnen. Die Etappen waren sorgfältig ausgewählt. Durch die Kontakte des Gutsbesitzers aus seiner Militärzeit und zu anderen Gütern war es möglich, Nachtquartiere zu finden und die Pferde zu versorgen. Am Ziel waren die Pferde in einem ordentlichen Zustand. „Die Pferde waren nicht abgeklappert,“ wie meine Großmutter berichtete. Weiterlesen