Mein Forschungsansatz zur Kinderlandverschickung im Zweiten Weltkrieg

Ein Beitrag von Wolfram Stratmann

 

Wie häufig in der privaten Familiengeschichtsforschung verfolgt man Nebenspuren, um etwas über nahe Verwandte zu erfahren. Bei mir ergab sich so ein Suchansatz während eines Tagesausflugs im Jahr 1990: In Ahlbeck auf der Insel Usedom bestritt meine Mutter jemals dort gewesen zu sein und etwas mit der Kinderlandverschickung (KLV) und KLV-Lagern zu tun gehabt zu haben. Das, direkt nachdem wir in Ahlbeck aus dem Auto stiegen und nachdem wir Hunderte Kilometer weit zur Auffrischung ihrer Erinnerungen dorthin gefahren waren. Eventuell gab es ein Missverständnis. Sie wollte mal wieder nach Ahlbeck und über die Kante auf die Ostsee gucken und wir glaubten, das bezieht auch Ereignisse aus ihrer etwa fünfzehnjährigen Zeit mit der Insel Usedom ein. (mehr …)

Die Chronik der Feldmühle

Es gibt in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern ein neues Digitalisat – Die Chronik der Feldmühle, erschienen 1935.

Werk Odermünde, Am Bollwerk, Digitalisat “Chronik der Feldmühle” in der Digitalen Bibliothek M-V

Darin erfährt man zum Beispiel, dass (mehr …)

Der Camminer Cordula-Schrein

Ein Beitrag von Prof. Hans-Dieter Wallschläger

 

Kein Camminer, der nicht den Cordula-Schrein kennt! Über den wohl ehemals bedeutendsten Bestandteil des seit März 1945 verschollenen Camminer Domschatzes wurde mehrfach berichtet. Auch in wissenschaftlichen Fachzeitschriften gibt es immer wieder Veröffentlichungen über den Cordula-Schrein.

Eine erste ausführliche reich illustrierte Beschreibung des Schreins befindet sich in einem Buch des Volkskundlers Walter Borchers (Der Camminer Domschatz, Stettin 1933):

Der Schrein besteht überwiegend aus Knochenplatten (Elchschaufel?) und vergoldeten Kupferbeschlägen mit den Maßen: Länge 56 cm, Breite 35 cm, Höhe 27,5 cm. Der Kasten ist oval mit abgeplatteten Enden und flach gewölbtem Deckel, der Boden eine Eichenplatte neueren Datums. Wandung und Deckel bestehen aus 22 meist leicht und unregelmäßig gewölbten, rechteckigen, trapezförmigen und an den Schmalseiten fünfeckigen Platten, die durch breite auf der Außen-und Innenseite aufgelegte und durchgenietete Kupferblechstreifen zusammengehalten werden. Die Streifen sind teilweise gegossen und auf der Außenseite vergoldet. (mehr …)

Sedina-Archiv 3/2022 erschienen

Mitglieder des Pommerschen Greif e. V. erhielten vor ein paar Tagen die Ausgabe 3/2022 unserer Vereinszeitschrift Sedina-Archiv. Interessierte können die Hefte auch im Abo erhalten, Infos dazu gibt es hier: Sedina-Archiv.

Die aktuelle Ausgabe informiert wieder über interessante Themen rund um Pommern!

Heft 3/2022
Sedina-Archiv vor 50 Jahren 337
U1
Martin Jäger Was soll mit meinen Daten passieren? 337
André Marten Ergebnis zur Abstimmung zur Vereinsbibliothek 341
Klaus-Dieter Kreplin Ein Verzeichnis der 1704 lebenden Stolper Kaufleute und Gewandschneider 342
Annette Bieger Die Lauenburger landwirtschaftliche Winterschule 345
Chris DeWuske My Pomerania 353
Danilo Beiersdorf Neues Projekt – Digitalisierung von Standesamtsunterlagen im Staatsarchiv Stettin 359
Mitgliederversammlung 2022 mit Einladung 360
Neue Mitglieder 363
Neuer Online-Mitgliederbereich 363
Buchbesprechungen: (Baltische Studien – Band 107, Krüger: Häuser und Familien in Demmin 1625 bis 1865) 363
Termine 364
Sonderangebot Sedina-Archiv 364
U1

 

Mönchguter Familiennamen

Einer der Merkwürdigkeiten auf der Insel Rügen, speziell auf der Halbinsel Mönchgut, ist die Veränderung einiger Familiennamen, deren Rätsel gelöst wurde. Diese Veränderungen welche schon in den Veröffentlichungen von Prof. Pyl “Geschichte des Cistercienserklosters Eldena” und Prof Dr. A. Haas / F. Worm “Mönchgut und ihre Bewohner” und ebenfalls in der sehr ausführlichen Abhandlung von J. Bürger “Das Rätsel der Mönchguter Familiennamen und seine Lösung”, genannt werden.

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Frisch im Briefkasten – Zeitschrift Pommern Heft 1/2022

Auch in der neuen Ausgabe der Zeitschrift Pommern finden Kultur- und Geschichtsinteressierte wieder sehr interessante Berichte.

Für so manchen Familienforscher, der Vorfahren in Pommern hat, dürften folgende Artikel der neuen Ausgabe, die dieser Tage im Briefkasten lag, wieder besonders interessant sein:

  • „Historische Flößerei in Vorpommern“, S. 4-9, über die Geschichte der Flößerei mit zahlreichen Details und wunderbaren Fotos.
  • “Pommern und die Ballonfahrt”, S. 10-17, über pommersche Ballonpioniere, die mit ihren Starts und Landungen manchen Ortsbewohner beindruckt haben dürften.
  • „Vom Luftschutzbunker zum Ausstellungsraum“, S. 44-45, über den ehemaligen Luftschutzraum unter dem Stettiner Hauptbahnhof, den man heute besichtigen kann
  • „Die Pommern in Amazonien“, S. 46-47, über die Migration der Pommern in Brasilien.

Wussten Sie, dass die Zeitschrift Pommern mit der Ausgabe 1/2022 im 60. Jahrgang angekommen ist?

Das komplette Inhaltsverzeichnis zum aktuellen Heft 1/2022 der Zeitschrift Pommern findet man unter https://zsp.pommerscher-greif.de/

Der Einzelpreis pro Heft beträgt 7,50€ zzgl. Versand, das Jahresabonnement kostet 28€ inkl. Versand, Infos unter https://zsp.pommerscher-greif.de/abonnement/

 

Neuerscheinung – Häuser und Familien in Demmin, 1625-1865

Es ist eine neue Publikation von unserem Mitglied David Krüger erschienen:

Häuser und Familien in Demmin, 1625-1865

Beschreibung 

Nur wenig erinnert noch heute an die umfangreiche Häuser- und Familiengeschichte von Demmin, da fast alle Häuser aus der älteren Zeit bei den zahlreichen Stadtbränden zerstört worden sind. Es entstand die Idee, ein Häuserverzeichnis von Demmin anzulegen, um auch mehr über die Familien zu erfahren, die einst in Demmin lebten. Nicht nur die Lebensdaten der einzelnen Personen sind für die Familienforschung interessant, sondern auch alle Informationen, die man über die Häuser zusammentragen kann. Dieser Bereich der Ortsforschung wurde bislang nur wenig in den Stadtchroniken von Demmin behandelt.

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Das Unglück von Binz auf Rügen, 1912

Ein Beitrag von Dr. Arndt Schmitz, Berlin

 

Ich bin gerade Mitglied des Greif geworden, da meine Familie mütterlicherseits aus Pommern stammt. Viel wusste ich nicht dazu. Als mein Großvater in den Siebzigern mit über 80 Jahren starb, landete sein Nachlass auf dem Dachboden – bis die Corona-Pandemie kam und mein Vater wieder darauf stieß. Selbst nun schon über 80 Jahre alt, kaufte er sich einen Laptop, tippte das in Sütterlinschrift Geschriebene ab, ergänzte es mit wenigen Photos und Kopien einiger Dokumente und ließ das Ganze im lokalen Copyshop in wenigen Exemplaren drucken und binden.

Das Leben meines Grossvati, den ich als Grundschüler noch kannte, spiegelt die Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts wider. Geboren 1890 noch im Kaiserreich auf Gut Marlow (am Rand von Sagard auf Rügen), ein gutbürgerliches Aufwachsen, verwundet im Ersten und im Zweiten Weltkrieg, dazwischen ein Familienleben als Lehrer in Pyritz (bei Stettin in Pommern, heute Polen) aufgebaut, jäh vertrieben und nach einigen Jahren in einem dänischen Lager in Westdeutschland nochmal mittellos von vorne angefangen… All das und auch noch sein Familienstammbaum, das findet sich in diesen Dokumenten und die Transkription in die heutige Schriftart ist nur der erste Schritt, dies zu erschließen, zu recherchieren, zu erfassen, zu verdauen… (mehr …)