Ein Beitrag von David Krüger

 

Abbildung 1: Kriegsdenkmal von 1870/1871 in Monnaie

Im vergangenen Jahr erhielt ich eine Anfrage von einem Historiker aus Frankreich, welcher sich mit der Geschichte des deutsch-französischen Krieges 1870/1871 beschäftigt. Ein Krieg, welchen unsere Vorfahren erlebt hatten und leider auch auf beiden Seiten Opfer brachte.

Auch die Demminer Ulanen beteiligten sich an dem Krieg 1870/1871, deren Geschichte ich als Ansprechpartner für den Kreis Demmin in Zusammenarbeit mit dem Demminer Garnisonsverein erforsche. Ein Datum sticht besonders hervor: Der 20. Dezember 1870. An diesem Tag erlitten die französischen Soldaten, sowie die preußischen Truppen zahlreiche Verluste in Monnaie und Parçay-Meslay, in der Nähe von Tours. Noch heute beschäftigen sich viele französischen Einwohner mit diesem schmerzhaften Krieg, zahlreiche Kriegsdenkmäler befinden sich noch auf den Friedhöfen und werden gepflegt.

Immer mehr wurde der Kontakt nach Frankreich ausgebaut, Quellmaterial wie Chroniken und Fotografien ausgetauscht, um die gemeinsame Geschichte zu erforschen. Schließlich folgte im Mai 2021 eine Einladung für eine Kranzniederlegung, welche jedoch aufgrund der Corona-Pandemie nicht wahrgenommen werden konnte. Erfreulicherweise nahm stellvertretend eine Pressesprecherin der deutschen Botschaft in Paris an der Kranzniederlegung teil und verlas einige Worte.

Abbildung 2: Kranzniederlegung im Mai 2021

In Absprache mit der französischen Gemeinde Monnaie, mit der Hansestadt Demmin, sowie dem Heimatverein und Garnisonsverein wurde ein Besuch geplant, um nachträglich an die Opfer des Krieges zu gedenken.

Vom 15.09.21 – 17.09.21 besuchten wir die Gemeinde Monnaie, sowie Parçay-Meslay. Die Demminer Delegation bestand aus dem Bürgermeister Dr. Michael Koch, dem zukünftigen Bürgermeister Thomas Witkowski, Hans Schommer vom Garnisonsverein, sowie ich (David Krüger), als Vertreter des Demminer Heimatverein. Wir wurden herzlichst vom Bürgermeister von Monnaie, Olivier Viémont, sowie weiteren Vertretern des Stadtrates empfangen. Es wurden Grußworte verlesen, Gastgeschenke überreicht, anschließend gab es ein gemeinsames Abendessen.

Abbildung 3: Demminer Delegation im Rathaus von Monnaie

In den kommenden Tagen haben wir gemeinsam verschiedene Kirchen, Denkmäler und die Schlachtfelder besucht, um die Opfer des Krieges zu gedenken. Auch wurden weitere Kontakte hergestellt, um die Deutsch-Französische Freundschaft zwischen Demmin und Monnaie aufzubauen. Ich hoffe sehr, dass sich daraus eine Städtepartnerschaft entwickelt, es ist auf jeden Fall viel Potenzial vorhanden.

Insgesamt war es ein sehr schönes Erlebnis, die französische und vor allem großzügige Gastfreundschaft zu erleben. Auch wenn der Zeitplan der eng getaktet war, so war es doch auch ein kleiner Urlaub und auf jeden Fall die Reise wert!