Hinweisschild - Foto M.Ott
Hinweisschild – Foto M.Ott

In diesem Jahr habe ich erstmalig das Diözesanarchiv in Köslin besucht und hatte auch die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem Leiter des Archivs, Dr.Ceynowa, der ausgezeichnet Deutsch spricht.
Die Anfahrt gestaltete sich mit der ausführlichen Beschreibung, die Peter Segler letztes Jahr hier im Blog aufgeschrieben hat, sehr einfach. Das Archiv liegt wirklich mitten zwischen Wiesen und Feldern, denken Sie also nicht, sie wären falsch.

Das Diözesanarchiv in Köslin - Foto M.Ott
Das Seminar  in Köslin – Foto M.Ott

Im video-überwachten Leseraum finden sich acht Benutzerarbeitsplätze, zwei davon sind mit PC’s ausgestattet, da einige Kirchenbücher bereits digitalisiert wurden. Im Rahmen der Bestandserhaltung ist das sehr sinnvoll und wesentlich schonender für die teilweise bereits arg mitgenommenen Matriken.
Dr. Ceynowa berichtete, dass neue Bücher jeweils zeitnah auf der Internetseite des Archivs aufgelistet würden. Sie würden gerne noch mehr Bücher digitalisieren, dafür fehlen aber die Mittel. Es ist nicht vorgesehen, die Bestände,  ähnlich wie die der Staatsarchive,  auch im Internet zugänglich zu machen, auch andere Diözesanarchive, die bereits Bücher zugänglich gemacht hätten, würden dieses Verhalten wohl wieder ändern in Zukunft.
Das Fotografieren  ist dem Benutzer im Archiv nicht erlaubt.
Eine Anfrage nach Kopien kann in Deutsch per Post oder per Email gestellt werden und sollte deutlich machen, dass eine Verwandtschaft besteht zu den erfragten Personen. Es wird gebeten von telefonischen Anfragen abzusehen.
Ich kann im Gegensatz zu Herrn Segler kein Russisch, kam aber mit der Mitarbeiterin auch gut auf Englisch zurecht.

Deckblatt Kirchenbuch Abtshagen Foto M.Ott
Deckblatt Kirchenbuch Abtshagen Foto M.Ott

Bei den Beständen war mir unklar, was sich bei evangelischen Kirchenbüchern hinter den Begriffen Komunio oder Komunicanten verbirgt, das konnten wir gemeinsam klären: Es handelt sich um Listen der Abendmahlsteilnehmer.
Die für Quackenburg aufgeführten Listen standen nur irrtümlich auf der Webseite des Archivs, das ist inzwischen geändert. Bei den Kirchenbüchern aus Lottin enthalten diese Listen nur Personenzahlen, hingegen bei den Stolpmünder Büchern Listen mit sämtlichen Namen der Abendmahlsemfpänger, die alle drei bis vier Wochen geführt wurden.
Die im Verzeichnis aufgeführten Bücher aus Abtshagen stammen wirklich aus Abtshagen im Kreis Schlawe. Und bei den Lanziger Kirchenbüchern handelt es sich bei den Konfirmierten 1866-1936 .tatsächlich um solche aus Marsow, eine wertvolle Quelle, da aus diesem Kirchspiel sonst nichts erhalten ist.

Auch wenn die Arbeitsbedingungen in den staatlichen Archiven wegen der Fotografiererlaubnis etwas freundlicher für uns Suchende sind, bin ich doch froh, dass die früher bei den Pfarrern vor Ort “irgendwie” gelagerten und kaum zugänglichen Matriken jetzt sachgerecht untergebracht und zugänglich sind. Ich bedanke mich für die freundliche Aufnahme und Betreuung im Diözesanarchiv. M.Ott

Aufstellung der dort vorhandenen Kirchenbücher