Osterwasser und das Stiepen sind bekannte Osterbräuche aus Pommern.
“Stiep Stiep Osterei
Gibst du mir kein Osterei
Stiep ich dir dein Hemd entzwei”

Im Atlas der Pommerschen Volkskunde von Karl Kaiser,  1936 erschienen,  wird über eine weitere typisch pommersche Ostersitte berichtet: Das Backen von Osterwölfen. An Ostern 1936 wären in Stralsund beispielswiese noch 5000-6000 Osterwölfe gebacken worden.
Nach den Beobachtungen von Karl Kaiser war das Backen der Osterwölfe verbreitet in Greifswald, auf dem vorpommerschen Festland und auf Rügen. Das Gebäck aus Semmelteig soll Wölfen ähneln, die alle Viere von sich strecken und ein aufgerissenes Maul zeigen.


Die Bilder stammen aus dem Atlas der pommerschen Volkskunde.
Einen ersten Nachweis über dieses Gebäck gibt es in einer Urkunde von 1451, da hatten die Bäcker einem Ratsmitglied, dem Zollbeamten “tho Paschen enen wulff” zu liefern, laut einer Urkunde aus Stralsund 1558 gab es solches Gebäck an Neujahr.
Gibt es diese Sitte noch? Aktuelle Angaben dazu kann ich im Internet nicht finden.

Allen Lesern ein frohes Osterfest!

Quellen:
Atlas der pommerschen Volkskunde, Karl Kaiser, Textband
Handwoerterbuch des deutschen Aberglaubens:Mauer- Pflugbrot

Ein Gedanke zu “Gibt es noch Osterwölfe in Pommern?”

  • Gerhard Wöhner schickte mir einen Artikel aus dem Heimatkalender Anklam 2010. Andrea Popp hat sich unter dem Titel “Der Osterwolf – ein fast vergessenenes Gebäck aus Vorpommern” der Geschichte der Osterwölfe angenommen und berichtet, dass Bäckermeister Reinhold Knappik aus Wolgast seit 2002 das in Vergessenheit geratenene Gebäck wieder herstellt und zu Ostern in sein Sortiment aufnimmt.

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