Universität Greifswald ab jetzt ohne Ernst Moritz Arndt

Universität Greifswald ab jetzt ohne Ernst Moritz Arndt

Die  Entscheidung des Senats der Universität Greifswald am 18.01.2017, den Namen von Ernst Moritz Arndt abzulegen, führt zu lebhaften Diskussionen.
Wer traf die Entscheidung? Der Senat der Universität besteht aus 12 Professoren, 12 studentischen Senatoren und je 6 aus der Gruppe der akademischen Mitarbeiter und der Gruppe der weiteren Mitarbeiter. 24 der Senatoren stimmten für die Umbenennung, 11 dagegen und einer hat sich enthalten.
http://pommerngeschichte.de/abschied-von-arndt/

http://www.ndr.de/kultur/Greifswald-Ernst-Moritz-Arndt-Uni-aendert-ihren-Namen,arndtuniversitaet100.html

https://www.greifswald.de/de/verwaltung-politik/rathaus/pressemitteilungen/Pressemitteilung-der-Universitaet-Universitaet-Greifswald-legt-Namen-Ernst-Moritz-Arndt-ab/

Ein pommersches Weihnachtslied

Zum 3. Advent

Aus “Unsere Heimat” Beilage zur Kösliner Zeitung Nr. 27 1928

Von Reinhold Lange

Du lieber heil’ger frommer Christ…

Das ist ein Lied das wohl jeder noch von seinen Kinderjahren her im Gedächtnis hat. Was aber wahrscheinlich nicht mehr frisch darin lebt ist, dass das Lied ein richtiges pommersches Gewächs ist, dessen Entstehung uns an die schweren Notzeit unserer Väter zu Anfang des vorigen Jahrhunderts erinnert. Es ist ein Christgeschenk von unserem Landsmann Ernst Moritz Arndt, den wohl jedes deutschen Kind kennt und jedes pommersche erst recht.

Ernst Moritz Arndt 1769-1860
Ernst Moritz Arndt 1769-1860

Arndt, am zweiten Weihnachtstag 1769 zu Schoritz auf Rügen geboren,  war 1805 Professor der Geschichte zu Greifswald geworden.

In jener trüben Zeit von Deutschlands Schmach und Jammer verfasste er den ersten Teil seiner Schrift “Geist der Zeit”, ein Werk voll kühnen Freimuths, voll Erbitterung gegen Napoleon und die Franzosen, voll blühender Liebe zu dem armen unterdrückten Vaterlande. Das Buch fand eine beispiellose Verbreitung und zündete in allen deutschen Herzen.

Freilich hatte er jetzt die Rache des Korsen zu fürchten und als nach der Schlacht bei Jena die Franzosen auch ins schwedische Pommern ihren Fuß setzen, war sein Leben in der Heimat gefährdet. Er floh deshalb nach dem benachbarten Schweden und kehrte im Jahre 1809, da der Friede zwischen Napoleon und Schweden bevorstand, in die Heimat zurück. Er erhielt seine Stelle in Greifswald wieder, fühlte sich aber in der kleinen Universitätsstadt, wo ringsum ihn her viele mit den Welschen liebäugelten und schwätzten, bald nicht mehr wohl, nahm seinen Abschied und ging im Herbst 1811 zunächst zu seinen Geschwistern in die Dorfstille bei Trantow, unweit der Peene bei Loitz. Hier konnte er endlich die eigene Familienluft atmen, hier gehörte er auch nach langer Zeit einmal ganz seinem Karl Treu, wie er seinen Sohn Karl Moritz für den Hausgebrauch umgetauft hatte, und dieser ihm . (mehr …)