Heimatstuben in Schleswig-Holstein in 360°-Ansicht

Der Öffentlichkeit Einblick in Heimatstuben zu ermöglichen, das hat der Schleswig-Holsteinische Heimatbund sich im Jahr 2020 gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein zur Aufgabe gemacht. Seitdem werden Heimatstuben des Bundeslandes besucht, die Einrichtung gefilmt und in 360° Ansicht digitalisiert.

Am 3. August 2023 ist dieses Projekt nun online gegangen. Zur Zeit können Interessierte 16 Heimatstuben digital besuchen. Sie finden hier auch etliche Heimatstuben der Ostgebiete, z. B. Stettin, Stargard, Saatzig, Kallies, Köslin-Bublitz, Danzig.

Screenshot Heimatstuben – Haus Stettin. Mit dem Klick auf das Bild gelangen Sie direkt zur 360° Ansicht.

Neben einem Rundgang bieten die jeweiligen Seiten auch weitere Informationen zur Geschichte der jeweiligen Heimatstube mit weiterführenden Links.

Das Ergebnis der aufwändigen Arbeit kann sich sehen lassen. Wer bisher noch keine Heimatstube von innen gesehen hat – hier ist die erste Gelegenheit dazu.

Ein persönlicher Besuch vor Ort lohnt sich natürlich trotzdem, denn die meisten Exponate können hier aufgrund der Menge nicht gezeigt werden. Es warten viele weitere Schätze, vor allen Dingen solche, die sich in den Urkunden- und Dokumentensammlungen verbergen, darauf, entdeckt zu werden.

Zum Begriff „Heimatstube“ gibt es im Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg eine Erklärung.

Reise durch Pommern (5) – Das Rummelsburger Bergland

Die Kreise Rummelsburg und Bublitz sind am dünnsten bevölkert in ganz Pommern; sie zählen nur 30 Einwohner auf 1 qkm. Weit zerstreut liegen die einzelnen Gehöfte, umgeben von Kirsch- und Apfel, seltener von Pflaumen- und Birnbäumen. An einer Seite reckt ein einfacher Ziehbrunnen seinen langen Winkelarm in die Höhe und gegenüber liegt der aus Tonpatzen aufgebaute Backofen. Jedes Dorf bildet hier so ziemlich ein eigenes Reich. Ist auch das Land vielfach Sandboden und erscheint es dem Reisenden oder Wanderer, der die Hauptwege benutzt, als einförmige Heide, so hat doch gerade dies Gebiet seine besonderen Reize. (mehr …)

Suchanfrage Ernst Radtke

Ernst Radtke wurde im Jahr 1921 in Seinskau (Zajonskowo), Kreis Löbau, Westpreußen geboren. Im Taufeintrag wird seine ledige Mutter als “Ansiedlertochter” bezeichnet.

Sie blieb unverheiratet und ertrank 1930 in einem Teich auf dem gepachteten Hof ihres Vaters in Glasenapp, Kreis Neustettin. Dort lebte Ernst Radtke dann zunächst gemeinsam mit seiner Großmutter, die in demselben Jahr Witwe wurde.

Irgendwann danach brannte dieser Hof ab, wann genau das war, ist allerdings unklar. Lässt sich darüber mehr herausfinden?

Später arbeitete die Großmutter auf einem anderen Hof in oder bei Bublitz, möglicherweise in Christophshagen, Kreis Köslin.

Es ist nicht klar, ob das folgende Foto den früheren (dann abgebrannten) in Glasenapp oder den späteren Hof bei Bublitz zeigt. Wie kann ich darüber mehr erfahren?

Ernst Radtke hat in den Jahren 1937 – 1940 bei Maschinenfabrik Arthur Schütz in Bublitz eine Maschinenschlosserlehre absolviert und dann dort bis zur Einberufung zur Wehrmacht im Februar 1941 als Geselle gearbeitet. Existiert noch ein Foto der Maschinenfabrik?

Ernst Radtke wurde 1941 zur Wehrmacht eingezogen und konnte sich bei Kriegsende über Umwege in den Westen durchschlagen.

In seiner Heiratsurkunde aus dem Jahr 1947 steht, dass seine Mutter Berta Maria Luise Radtke am 5. Mai 1888 in “Altvalm, Westpreußen” geboren wurde. Einen solchen Ort gibt es allerdings nicht. Hier könnte es zu einer Verwechslung gekommen sein. Richtig ist hier wohl eher der Ort Alt Valm, Kreis Neustettin, unweit des Ortes Glasenapp. Hier konnte ein möglicherweise passender Taufeintrag vom 15. Juni 1890 (Geburt 14. Mai 1890) gefunden werden.

Ich freue mich über jeden Hinweis.

Werner Radtke

 

 

Osterbräuche und Ostersitten

Im Bublitzer Brief Nr. 130 aus dem April 1963 berichtet Paul Krause über “Osterbräuche und Ostersitten in unserer Heimat”:

Stiep’, stiep’ Eier, für sechs Dreier —
gibst du mir kein Osterei,
stiep’ ich dir das Herz entzwei.

„Weihnachten im Schnee — Ostern im Klee / Weihnachten im Klee — Ostern im Schnee”, besagt eine alte Bauernregel. Hoffen wir, daß uns nach diesem harten und langen Winter schöne, son­nige Osterfeiertage beschert sein mögen und daß diese alte Bauernregel eintrifft. Auch in unserer lieben Heimat hatten wir manchmal weiße Ostern über Nacht bekommen, die jedoch beim Sonnenschein sehr schnell verschwanden. In Erinnerung geblieben sind die schönen Ostertage, und am schönsten war immer ein sonniger Ostermorgen. Gut, daß man in Erinnerung die schönen behält und schlechte Tage schnell vergißt. Gingen diese leuchtend nieder, leuchtet es lange noch zurück.

Bublitz in Pommern - Marktplatz mit Johannis-Kirche
Bublitz in Pommern – Marktplatz mit Johannis-Kirche

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Hans-Jürgen Heise verstorben

Erst jetzt wurde bekannt, dass der Schriftsteller Hans-Jürgen Heise am 13. November in Kiel im Alter von 83 Jahren verstorben ist.

Bublitz 1917
Bublitz 1917 via zeno.org, gemeinfrei

Hans-Jürgen Heise, Professor, Lyriker, Essayist, Literaturkritiker und Übersetzer englisch- und spanischsprachiger Poesie, wird am 30. Juli 1930 in Bublitz als Sohn des Krankenkassengehilfen Artur Heise und der Hildegard geb. Scheller geboren. Nach dem Tode seiner Mutter (1934) lebt er vorübergehend bei seinen Großeltern väterlicherseits (Hermann Heise) in der Neustettiner Str. 7 in Bublitz. 1937 wird Heise in Treptow a. d. Rega eingeschult, wohin sein Vater inzwischen verzogen war. Im selben Jahr erfolgt aber schon der Umzug nach Berlin. Im Sommer 1941 kehrt er wegen der feindlichen Bombenangriffe auf Berlin nach Bublitz zurück. Die Flucht vor der heranrückenden Roten Armee führt ihn wieder nach Berlin. (mehr …)