Außergewöhnliche Stettiner und ihre Mietshäuser

Erwin Ackerknecht (1880 - 1960)
Erwin Ackerknecht (1880 – 1960)

Zu Ehren des ehemaligen Leiters der Stadtbibliothek Stettin und Vorreiters des Volkshochschulwesens, Erwin Ackerknecht,  wurde in Stettin an den vergangenen  Tagen gefeiert. Sein ehemaliger Wohnort verwandelte sich in ein Reich der Bücher und der Musik (Video dazu)  Mit diesen Festtagen wurde in Stettin auch ein ansprechendes Projekt gestartet: Eine Touristenroute durch Stettin zu 13 Mietshäusern, die bedeutende Bewohner hatten, seien es Deutsche oder Polen. Man trifft auf Namen wie Heinrich George, Emil Stöwer und Kurt Tucholsky.  Ein Video mit deutschen Untertiteln zeigt einen ersten Stadtrundgang im vergangenen Jahr mit vielfältigen Hinweisen und Bezügen zu den ehemaligen Bewohnern dieser Häuser, die um die Jahrhundertwende entstanden sind.

Zum Projekt gibt es eine flotte dreisprachige Internetseite mit Informationen zu den Häusern, den Erbauern und den Bewohnern sowie eine begleitende facebook-Seite.

Den deutschen Flyer mit dem Stadtplan und den Angaben zu den Häusern können sie sich hier herunterladen: Bedeutende Stettiner und ihre Wohnstätten, pdf, 1,4 MB 

Mal eine ganz andere Art eine Stadt zu entdecken!

Eine Million Digitalisate und neue Kirchenbücher

Im November erst gratulierten wir hier an dieser Stelle zum 800 000sten Digitalisat, das die Pionier Network Digital Libraries Federation online gestellt hatte. Jetzt, ein halbes Jahr später, ist die Million an Dokumenten erreicht.  Man kann diesem Zusammenschluss von Bibliotheken und Archiven in Polen nur herzlich gratulieren. Im Gegensatz zu anderen Bibliotheken oder google-books sind die Scans dort immer in guter Qualität und die Server sind schnell und gut erreichbar. Auch ist die Vernetzung mit Europeana, Dart-Europe und der Virtual Library Eastern Europe gut durchdacht. Die Vereinigung ist auch ansonsten anderen Institutionen um Einiges voraus, z.B. mit einem Auftritt bei  Facebook.

Besonderer Höhepunkt bei den Veröffentlichungen der  jüngeren Zeit waren Duplikate von Krichenbücher aus den Beständen des Staatsarchives Stettin. Besonders der Kreis Regenwalde ist hier gut vertreten. Alle Bücher liegen als pdf-Dokumente vor und sind herunterladbar. Wenn nicht anders erwähnt, handelt es sich um evangelische Bücher. (mehr …)

Die Książnica Pomorska oder Pommersche Bibliothek in Stettin

Die Książnica Pomorska in Szczecin (Pommersche Bibliothek in Stettin) ist die größte geisteswissenschaftlich ausgerichtete Bibliothek in der polnischen Wojewodschaft Westpommern und pflegt die Schwerpunkte Gesellschaftswissenschaften, Pomeranica, Skandinavistik, Germanistik und Schifffahrtskunde. Sie erfüllt die Aufgaben einer pommerschen Zentralbibliothek in Polen sowie die einer öffentlichen Wojewodschaftsbibliothek und ist eine Institution der regionalen Selbstverwaltung. Die Bibliothek übernimmt die Aufsicht über das Netz von 180 Bibliotheken der Selbstverwaltung in der Wojewodschaft.

Aufgrund der reichen Ausstattung mit Medien (ca. 1.5 Mio. Bucheinheiten, Zeitschriften und Spezialsammlungen) stellt die Pommersche Bibliothek einen wichtigen Arbeitsplatz für die Stettiner wissenschaftliche Gemeinschaft dar. Aber auch dem an der Geschichte Pommerns interessierten bietet sie viele Schätze.

Die Anfänge als Stadtbibliothek Stettin

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Internetveröffentlichung historischer pommerscher Zeitschriften aus Stettiner und Greifswalder Sammlungen

Titelbild Baltische Studien Heft 1Regionale Zeitschriften geben uns ein umfassendes Abbild des gesellschaftlichen Lebens früherer Epochen. In Pommern haben Zeitschriften eine aussergewöhnliche und lange Geschichte; sie begleiten das Leben in der Region bereits seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der wichtigste Wendepunkt in der neueren Geschichte Pommerns lag im Jahr 1945, in welchem Pommern auf zwei die Staaten Polen und Deutschland aufgeteilt wurde. Als Ergebnis der historischen Veränderung wurde auch die Sammlung pommerscher Zeitschriften zerstreut und teilweise zerstört.

Bedrohung des gemeinsamen Kulturerbes

Gegenwärtig gibt es über den beinahe überall lückenhaften polnischen und deutschen Bestand an regionalen pommerschen Zeitschriften keine schlüssigen Angaben. Schätzungen der Pommerschen Bibliothek in Stettin gehen davon aus, dass sich heute ca. 500 pommersche Zeitschriftentitel mit rund 20 000 Bänden in verschiedenen polnischen und deutschen Bibliotheken und Archiven befinden. Zeitschriften sind leider sehr stark dem Einfluss der Zeit unterworfen und sind aufgrund der schlechten Qualität des verwendeten Papiers der unwiderruflichen Zerstörung ausgesetzt. Eine umgehende Bearbeitung und Digitalisierung ist erforderlich, bevor einmalige historische Dokumente unwiederbringlich zerstört sind.

Grenzüberschreitendes Projekt rettet Zeitschriften (mehr …)