Aktenstudium – Universitätsarchive als Fundus für die Familienforschung in Pommern

„Studierendenakten im Universitätsarchiv Tübingen – Quellen für die Familienforschung“ lautete der Titel eines Vortrags von Dr. Regina Keyler und Dr. Susanne Rieß-Stumm auf der Genealogica 2024. Die hervorragende Veranstaltung hat mich inspiriert, etwas tiefer einzutauchen in die Frage, was sich für unsere pommersche Familienforschung alles finden lässt in den gar nicht so verstaubten Tiefen universitärer Flure. Hat man sich erst mal eingedacht in eine jahrhundertealte Welt, die sich bis heute ein ganz eigenes Vokabular erhalten hat, in der es wimmelt von Rektoren, Kanzlern, Dekanen, Magnifizenzen und Spektabilitäten, kann Erstaunliches zu Tage gefördert werden.

Universitätsarchive – etwas ganz Besonderes!

Nicht nur das Bundesarchiv, die Landes- und Stadtarchive sind für jedermann zugänglich, sondern auch die der Universitäten. Universitätsarchive sind zwar Einrichtungen der Universitäten, unterliegen aber dem allgemeinen Archivrecht und sind öffentliche Archive. Daher können nicht nur Universitätsangehörige, sondern alle, die ein berechtigtes Interesse nachweisen, den Archivbestand nutzen. Viele Universitätsarchiv haben ganz hervorragende Internetauftritte, die bereits viele Fragen beantworten. Exemplarisch seien hier das Universitätsarchiv Tübingen und das Universitätsarchiv Leipzig genannt. 

Welche Unterlagen können sich in Universitätsarchiven finden?

In den Matrikellisten sind die Mitglieder der Universität – Studierende wie Personal – verzeichnet. Sie können eine Fülle von Informationen enthalten, mindestens aber den Namen und das Studienfach.

Studierendenakten enthalten neben persönlichen Informationen auch solche über den Studienverlauf. Ein besonderes zeithistorisches Beispiel findet sich in einer Studierendenakte der Universität Tübingen: (mehr …)

Die Universität Greifswald in Zeiten der Wende

Neuerscheinung:
Die Universität Greifswald in Zeiten der Wende
Diese Zeit um 1989 und auch die damals herrschenden Stimmungen festzuhalten, ist das wichtigste Anliegen des Buches „Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Zeiten des Umbruchs – Zeitzeugen erinnern sich“, das in der Sardellus-Verlagsgesellschaft Greifswald erschienen ist.

https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/die-universitaet-greifswald-in-zeiten-der-wende-40561/

Universität Greifswald ab jetzt ohne Ernst Moritz Arndt

Universität Greifswald ab jetzt ohne Ernst Moritz Arndt

Die  Entscheidung des Senats der Universität Greifswald am 18.01.2017, den Namen von Ernst Moritz Arndt abzulegen, führt zu lebhaften Diskussionen.
Wer traf die Entscheidung? Der Senat der Universität besteht aus 12 Professoren, 12 studentischen Senatoren und je 6 aus der Gruppe der akademischen Mitarbeiter und der Gruppe der weiteren Mitarbeiter. 24 der Senatoren stimmten für die Umbenennung, 11 dagegen und einer hat sich enthalten.
http://pommerngeschichte.de/abschied-von-arndt/

http://www.ndr.de/kultur/Greifswald-Ernst-Moritz-Arndt-Uni-aendert-ihren-Namen,arndtuniversitaet100.html

https://www.greifswald.de/de/verwaltung-politik/rathaus/pressemitteilungen/Pressemitteilung-der-Universitaet-Universitaet-Greifswald-legt-Namen-Ernst-Moritz-Arndt-ab/

Heinrich Rubenow oder die Stiftung der Hochschule zu Greifswald

Rubenow auf der Bühne

Nach dem Drama “Heinrich Rubenow oder die Stiftung der Hochschule zu Greifswald” von Theodor Pyl studiert das Studententheater in Greifswald ein Theaterstück ein. Bilder aus der Stadt und von den Proben:
http://www.greifswald-tv.de/video/Rubenow-im-Hoersaal-447318.html
Das Buch kann man hier komplett lesen/herunterladen:
https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101069152559;view=1up;seq=5

Die Procuraturregister der Universität Greifswald

Unter einem Prokurator (lat.: procurator) versteht man eine aus dem römischen Rechts- und Staatswesen überkommene Amtsbezeichnung für Funktionsträger beispielsweise  in der Vermögensverwaltung. Die Procuraturregister der Universität sind die Aufzeichnungen dieser Vermögensverwaltung.

Wartislaw IX (Quelle=http://ruegenwalde.com/greifen)
Wartislaw IX (Quelle=http://ruegenwalde.com/greifen)

Die Universität Greifswald wurde bei ihrer Gründung 1456 vom Stifter, dem Herzog Wartislaw IX.  mit Einkünften und Gütern ausgestattet. Diese Ausstattung wurde mehrfach erweitert, zuletzt 1634 erhielt die Universität das ehemalige Kloster und das fürstliche Amt Eldena

geschenkt. Diese Ländereien von über    10 000 Hektar waren bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Universität. Nach der Wende konnten Rückübertragungsanträge gestellt werden, so dass z.b. der Spiegel 2004 die Universität als “reichste Hochschule Deutschlands” betitelte. Heute hat die Uni wieder Liegenschaften von ca. 8700 Hektar.

 

Was hat dieser Grundbesitz für uns als Familienforscher für eine Bedeutung? Die meisten Ländereien waren verpachtet und in den Procuraturregistern, die man mit einem Kassenbuch vergleichen kann, sind die Pachteinnahmen und die Namen der Pächter säuberlich aufgelistet. (mehr …)