Vertreibung aus Pommern

Vertreibung aus Pommern

Rainer Neumann von der AG für pommersche Kirchengeschichte berichtet über das Buch (Zwei Bände): Wismar 1945 – 1949
“Der 2. Band „Wismar 1945-1949“: „Zeitzeugen berichten“, bringt auch die Schicksale von vier Stettinern der Jahrgänge 1925-37, die über ihre Vertreibung aus Pommern berichten. Einer von ihnen berichtet zudem knapp 50 min in einem Dokumentarfilm, wie seine Familie auf einer Domäne bei Stettin lebte und von dort floh, wieder nach Köstin zurückkam, um danach vertrieben zu werden. In Band I gibt es dann vor allem Wismarer Stadtgeschichte nach 1945 mit einer umfangreichen Chronik, aus der u.a. hervorgeht, daß die Wismarer Werft durch die Umsiedlung der Stettiner Werft gegründet wurde. Die beiden Bände mit 670 Seiten und 4 h Film sind für 30 € zu erhalten über das Stadtarchiv Wismar, 23966 Wismar, Altwismarstraße 7 – 17.”
http://www.archivverein-wismar.de/index.php/archivalie

Vater Domröses Advent

Scherenschnitt von Fritz Sonntag,
Scherenschnitt von Fritz Sonntag, Travemünde aus Pommersches Heimatbuch 1954

Ein Stern erhellt die Nacht
ist auch die Heimat weit
der Stern kennt alles Leid
und hat es klein gemacht

Vater Domröses Advent

Der Sturm riß ihm die Außentür der Baracke aus der Hand und schlug sie kurv, hinter ihm krachend ins Schloß. Auf die Pappe des niedrigen Daches prasselte der Regen. Der alte Domröse kroch umständlich aus dem schweren Mantel, faßte ins Leinenband oben am Kragen, schlackerte kräftig und hing ihn dann an den Haken gleich neben der ersten Tür. Domröse ließ seine Augen noch einmal über das betagte Kleidungsstück gehen. Ein Staatsstück war es nicht mehr, dieser Mantel, aber Domröse hing an ihm. Er hatte ihn angehabt, als er fortmusste, vor sieben Jahren, gerade zu Weihnachten. (mehr …)

Fischersiedlungen in Schleswig-Holstein

Viele der jüngeren Familienforscher haben leider kein Wissen mehr über die Anfangsjahre ihrer Familien nach Flucht und Vertreibung. Gemessen an der Bevölkerungszahl nahm Schleswig-Holstein zwischen 1944 und 1947 die meisten Flüchtlinge und Heimatvertriebenen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches auf. Die Einwohnerzahl, die 1939 noch 1,6 Millionen betragen hatte, stieg bis 1949 auf 2,7 Millionen. Trotz aller Widerstände gelang ihre Unterbringung, Versorgung und Integration. Zum zweiten Advent dieser Artikel über das Schicksal pommerscher Fischerfamilien, die auf ihren Kuttern geflüchtet sind und dann von Travemünde aus wieder ihre alten Reviere befischten.

Der folgende Text stammt aus dem “Pommersches Heimatbuch 1957”

Bild aus "Pommersches Heimatbuch 1957" Bildautor Th.M.Scheerer
Bild aus “Pommersches Heimatbuch 1957” Bildautor Th.M.Scheerer

PAUL THEODOR HOFFMANN

Von Travemünde in die heimatlichen Fanggründe

Pommern hatte in den dreißiger Jahren und früher mit mehr als der Hälfte Anteil an den jährlichen Erträgen der gesamten deutschen Ost­seefischerei. Der Verlust der Fischereihäfen an der Ostsee jenseits der Odermündung bedeutet eine herbe Einbuße. Und die Fischer von einst? Sie haben, soweit sie sich retten konnten, Unterschlupf gesucht am vor-pommerschen, mecklenburgischen oder schleswig-holsteinischen Strand. Viele blieben hängen im Bereich der Sowjetzone; sie glaubten bis fast in das Jahr 1946 hinein, sie brauchten die Lebaer, Stolpmünder, Rügen-walder oder Kolberger Erkennungszeichen an den Bordwänden ihrer Kutter nicht zu überpinseln, könnten jeden Tag die Anker lichten und Kurs in den Heimathafen nehmen. Schwer nur wollte die bittere Wahr­heit in die trotzigen Fischerschädel hinein. (mehr …)

Neuerscheinungen

Der Information 61  der AG für pommersche Kirchengeschichte entnehmen wir diesen Hinweis auf drei Neuerscheinungen:

Greifswald 1951
Greifswald 1951 Bundesarchiv, Bild 183-11021-0006 / CC-BY-SA [CC-BY-SA-3.0-de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons
1. Im Landeskirchlichen Archiv in Greifswald lagern zahlreiche Berichte von Pfarrern der Kirchenprovinz Pommern, die über den Zusammenbruch 1945 und die Situation der einheimischen Bevölkerung in Hinterpommern und Stettin sowie der Flüchtlinge aus Ost- und Westpreußen in den Monaten und Jahren danach berichteten. Diese Briefe, in der Regel an das 1945 von Stettin nach Greifswald verlagerte Konsistorium gerichtet, bilden jetzt neben weiteren Berichten anderer Zeitzeugen die Grundlage für folgende Dokumentation:

Horst Rubbert, Willi Neuhoff, Peter Wessalowski, Horst Jeschke und Detlef Kirchner, Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945-1947 – Vertreibungslager in Stettin (= Stettiner Heft Nr. 19, hg. vom Historischen Arbeitskreis Stettin). – Lübeck: Historischer Arbeitskreis Stettin 2012. 117 S. mit zahlr. Abb. und teils farbigen Karten. Bezug über: Haus Stettin, Hüxterdamm 18A, 23552 Lübeck, Tel. 0451-796742, E-Post:  Detlef Kirchner (mehr …)