Neuerscheinung: “Zum Quellenwert von Visitationsprotokollen”

In den evangelischen Kirchen ist die Visitation (Besuch) als ein regelmäßiges Mittel der Kirchenleitung in Gebrauch. In der Geschichte der evangelischen Kirchen war die Visitation (Besuch) das wichtigste und effektivste Werkzeug zur Durchführung der Reformation im 16. Jahrhundert. Nur so konnte jeder einzelne Ortspfarrer überprüft werden, ob er der neuen „evangelischen“ Lehre entsprach und den gewandelten Anforderungen an das Pfarramt gewachsen war. Philipp Melanchthon verfasste 1527/28 – von Martin Luther gestützt – seinen Vorschlag für eine Visitationsordnung, also noch bevor eine offiziell anerkannte Bekenntnisschrift oder Kirchenordnung vorhanden war. Entsprechend ihrer damaligen Bedeutung war die Visitation regelmäßig, zum Beispiel in den Preußischen Artikeln von 1540 sogar im jährlichen Turnus vorgesehen. Visitationsprotokolle sind auch aus Pommern noch in den Archiven erhalten und können so wichtige Quellen der Ortsforschung sein.

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